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Stiftung Warentest Zwölf von 20 Mitteln gegen Zecken sind mangelhaft

02.05.2008, 05:00

Mittel gegen Zecken sind meist viel kürzer wirksam, als die Hersteller versprechen. Gleich 12 der 20 von der Stiftung Warentest getesteten Pumpsprays und Lotionen erhielten im " test " -Qualitätsurteil ein " mangelhaft ". Über den Test wird in der Maiausgabe der Zeitschrift berichtet.

Berlin ( rgm ). Die Produkte wurden vor allem daran gemessen, wie lange sie in der Lage waren, Zecken abzuschrecken. Das ernüchternde Ergebnis : Der von Herstellern versprochene lang anhaltende Schutz existiert nicht. Die Wirkdauer variierte zudem je nach Nutzer zum Teil erheblich. Einigen Produkten fehlt sogar die Zulassung – sie dürften gar nicht verkauft werden.

Die Anbieter werben bei Zecken mit einer Wirkdauer von bis zu vier, bis zu sechs oder sogar bis zu acht Stunden. Im schlechtesten Fall wirkten Mittel nur wenige Minuten, im besten Fall etwa drei Stunden. Bei der Wirksamkeitsdauer wurden Durchschnittswerte angegeben. Individuell fiel die Wirksamkeitsdauer oft sehr unterschiedlich aus. Bei fünf Mitteln wird der Schutz dennoch als " zuverlässig " bezeichnet.

Zecken sind gefürchtet, weil ihr Biss zwei Infektionskrankheiten übertragen kann : eine bakterielle, die Lyme-Borreliose, und eine durch Viren verursachte, die zu einer Erkrankung des Gehirns oder der Hirnhäute führen kann, die Frühsommer-Meningoenzephalitis, FSME. Die Lyme-Borreliose kann überall von Zecken übertragen werden. Das häufi gste Symptom ist ein roter Fleck oder ein Bereich mit rotem Rand, " Wanderröte ", der oft erst ein bis zwei Wochen nach dem Biss sichtbar wird. Anders als bei der FSME gibt es gegen die Lyme-Borreliose keinen Impfschutz. Sie wird mit Antibiotika behandelt. Gegen eine akute FSME-Erkrankung gibt es keine Therapie.

Die Hersteller kommen heute stärker dem Kundenwunsch nach natürlichen Wirkstoffen nach. In vielen Produkten fi nden sich zum Beispiel ätherische Öle. Allerdings sind auch sie nicht risikolos : Bestimmte ätherische Öle können die Haut lichtempfi ndlich machen oder allergisierend wirken, wie Teebaumöl.

Bei einem Produkt fehlt ein Sicherheitshinweis, dass Haut, Schleimhäute und Augen gereizt werden könnten. Auch der natürliche Wirkstoff Citriodiol ist potenziell schleimhautreizend. Er steckt auch in einem Mittel, das trotz Registrierung als Biozid als " Insektizidfrei !" beworben wird. Oder es heißt, " Pfl egt empfi ndliche Haut ", weil dem Anti-Zecken-Mittel Aloe Vera zugesetzt wurde.