Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater gibt Tipps für Hundehalter Seriöse Hundeschule kann ein Zertifikat nachweisen
Berlin (jh) l Hundehalter haben es schwer, eine gute Hundeschule zu erkennen. "Da der Beruf des Hundetrainers leider gesetzlich nicht geschützt ist, darf der Job von jedermann ausgeübt werden", bedauert Rainer Schröder, Vorsitzender des Verbandes der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV).
Weil weder eine Qualifikation noch eine Reputation nachgewiesen werden müssen, falle es Hundehaltern nicht leicht, sich im Dickicht der Anbieter zu orientieren. Hundehalter sollten deshalb kritisch die Ausbildung der Trainer in einer Hundeschule hinterfragen. Der Besuch einiger Seminare reiche bei weitem nicht aus. "Ein seriöser Hundetrainer kann eine qualifizierte Ausbildung im Bereich der Hundeerziehung und Verhaltensberatung nachweisen", so Schröder. Im Idealfall werde diese Ausbildung durch eine staatliche Zertifizierung oder Prüfung bestätigt, wie sie unter anderem von Industrie- und Handelskammern abgenommen werde.
Trainer beziehungsweise Hundeschulen sollten aber auch Mitglied einer berufsständigen Vereinigung sein, bei der die Mitgliedschaft an den regelmäßigen Besuch von Fortbildungsveranstaltungen gebunden ist. Weitere Kriterien einer guten Hundeschule seien, dass sich das Kursangebot nach den Bedürfnissen der Teilnehmer richte und die Ausbildung von Hunden und Haltern sich an modernen und gewaltfreien Methoden orientiere. Dazu gehöre auch der Verzicht auf nicht tiergerechte Hilfsmittel wie Stromreizgeräte, Stachelhalsbänder oder Zughalsbänder ohne Stopp. "Auch sollten Kunden einer Hundeschule die Atmosphäre dort als angenehm für Mensch und Hund empfinden", erklärt Schröder.
Als Faustregel bei Welpen- und Grunderziehungskursen gelte, dass ein qualifizierter Trainer nicht mehr als sechs Kursteilnehmer gleichzeitig betreut. "Das gewährleistet, dass sich ein Trainer adäquat mit jedem Hund beschäftigen kann", sagt Schröder.
Das Training sollte zudem nicht nur auf dem Hundeplatz stattfinden, sondern auch in den öffentlichen Bereich verlagert werden. Eine gute Hundeschule sollte bei individuellen Problemen ein Angebot für Hausbesuche oder Einzeltraining unterbreiten.