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Einbruchschutz vom Kellerfenster bis zur Terrassentür Pilzköpfe lassen Einbrechern keine Chance

Die meisten Einbrüche dauern nur kurze Zeit. Bei vier Fünfteln aller Einbrüche hebeln die Täter Fenster und Türen auf.

26.10.2013, 01:09

Magdeburg (gs) l Die meisten Häuser und Wohnungen in Deutschland haben keine einbruchhemmenden Fenster und Türen. Gerade Fenster lassen sich mit wenigen Maßnahmen gegen einen Gelegenheitseinbruch wirksam schützen: Mit Pilzkopfzapfen statt Rollzapfen im Fensterbeschlag oder mit Aufschraubsicherungen kann man den Tätern das Aufhebeln so schwer machen, dass sie den Einbruchsversuch abbrechen.

Abschließbarer Fenstergriff

Fünf Prozent der Täter schlagen die Scheibe ein kleines Stück ein, um den Fenstergriff zu betätigen. Verwendet man einbruchhemmende Verglasung und/oder einen abschließbaren Fenstergriff, lässt sich verhindern, dass der Täter durch das Loch im Glas hindurch das Fenster entriegeln kann.

Wer einen Neubau plant, sollte von vornherein Sicherheitsfenster und Brandschutz in die Planung mit einbeziehen, empfiehlt Alfred Knoke, Beratender Ingenieur der Qualitätsgemeinschaft "Das sichere Haus" in Magdeburg. Das sei technisch und preislich immer besser als nachzurüsten. Bei den Fenstern eines normalen Einfamilienhauses würde das etwa zwischen 300 und 500 Euro mehr kosten als beim Standardhaus.

Dagegen würde das Nachrüsten eines Fensters mit mechanischer Sicherheitstechnik im Schnitt etwa 250 bis 300 Euro kosten. Weil dies schnell das Budget übersteigen kann, fängt man am besten mit der besonders gefährdeten Stelle, etwa mit der Terrassentür, an. Im Jahr darauf folgen die ersten Fenster, usw.

Will man alte Fenster etwa aus Gründen der Energieeinsparung auswechseln, sollten die neuen auch die polizeilich empfohlene Sicherheitstechnik besitzen. Fenster mit dem Zertifikat RC2 sind mit Pilzkopfzapfen-Beschlägen, einbruchhemmender Verglasung (P4A-Glas) und einem abschließbaren Fenstergriff ausgestattet, erläutert Knoke.

Welche Widerstandsklasse die richtige ist, erklärt am besten der polizeiliche Fachberater. Dazu kann man einen Termin bei den Beratungsstellen der Polizei vereinbaren.

Hier und bei den kriminalpolizeilichen Beratungsstellen kann man auch eine Liste der für mechanische Sicherungseinrichtungen qualifizierten Unternehmen einsehen.

Übrigens: Die Qualitätsgemeinschaft vergibt für sichere Häuser ein Prüfsiegel. Das kann man am Haus anbringen, damit der Einbrecher weiß: Hier wird es schwierig. Vielleicht zieht er weiter.