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Kompostieren im Garten reicht nicht aus / Das befallene Laub muss verbrannt werden Kastanienblätter jetzt von Motten befreien

12.11.2011, 04:29

Magdeburg (cbi) l In diesen Tagen beendet der Laubfall den traurigen Anblick der Kastanien, die schon seit dem Spätsommer so aussehen, als würden sie ihr Leben aushauchen. Grund für diesen traurigen Anblick ist die Kastanienminiermotte. "Dieses eingewanderte Insekt verursacht die frühe Blattfärbung an den Kastanien und lässt die Bäume bereits im Sommer herbstlich aussehen. Bei starkem Befall erscheint das Laub vertrocknet und absterbend", erklärt Dr. Hans-Günter Kontzog, Vorstandsmitglied des Landesverbandes Sachsen-Anhalt der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). "Das von den Insektenlarven aufgefressene Blattgrün steht dem Baum für den eigenen Stoffwechsel nicht mehr zur Verfügung und die Kastanien werden schwächer und schwächer", so Kontzog weiter.

Das Problem besteht in den fehlenden natürlichen Fressfeinden und der Nachkommenzahl. Ein Weibchen legt gut 40 Eier auf der Oberseite der Kastanienblätter ab. In einem trockenen, warmen Sommer kann es zu drei bis vier Generationen kommen. Das bedeutet, dass allein einem Weibchen aus dem Frühjahr in einem Jahr mehr als 300 000 Nachkommen folgen können.

Die Motten überwintern als Puppe im abgefallenen Herbstlaub und verlassen als kleine Schmetterlinge die am Boden liegenden Blätter. Jetzt ist die Chance, betroffenen Kastanien zu helfen. Um die Motte unschädlich zu machen, muss das Laub entweder verbrannt oder in eine professionelle Kompostierung gebracht werden. Der eigene Komposthaufen im Garten reicht aufgrund zu niedriger Temperaturen zur Beseitigung des Schädlings nicht aus. Mit einem Kilogramm verbranntem Laub können bis zu 5000 Puppen beseitigt werden und die Kastanien hat die Chance, gesund zu werden.

Die Kastanienminiermotte ist vor etwa zehn Jahren aus dem Balkan eingewandert und hat sich leider deutschlandweit verbreitet.