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Zimmerpflanzen Callas brauchen nach der Blüte Ruhe

Von Dagmar Thiel 26.10.2009, 04:54

Die Calla, botanisch Zantedeschia, stammt ursprünglich aus Südafrika, wo sie wild wächst und ein allseits vertrauter Anblick ist. Zantedeschia aethiopica mit ihrem weißen Hochblatt ist dort beispielsweise in großer Zahl in sumpfigen Gebieten und Gräben zu finden, die während der Sommermonate vollständig austrocknen. Soll die Pflanze im Zimmer gut wachsen, müssen diese Standortbedingungen nachgeahmt werden.

Münster ( ddp ). Bei manchen Schönheiten ist der Name Programm : Die Calla " Mango " hat orangefarbene Hochblätter, " Schwarzwalder " beeindruckt dagegen mit einem tiefen Dunkelrot. Ausdrucksstark und exotisch, faszinieren Callas mit eleganten weißen oder farbigen Blättern, die wie überdimensional große Blüten aussehen.

Tatsächlich ist das, was der Betrachter für die Blüte hält, botanisch gesehen ein Hochblatt. " Die eigentlichen Blüten sind winzig. Sie bilden einen kolbenförmigen Blütenstand, der jeweils von einem der geschwungenen Hochblätter umgeben ist ", erklärt Anke Bührmann vom Informationsbüro für Zwiebelblumen in Düsseldorf.

Als Zimmerpflanzen werden bei uns vor allem drei Zantedeschia-Arten angeboten : Die winterblühende Zantedeschia aethiopica sowie die sommerblühenden Zantedeschia elliottiana und Zantedeschia rehmannii. Der Winterblüher hat breite, weiße Hochblätter, seine Hauptblütezeit liegt zwischen Januar und Mai. Während dieser Wachstumsphase benötigen die Pflanzen reichlich Wasser und einmal wöchentlich eine Düngergabe.

Nach der Blüte brauchen sie auch als Zimmerpflanze eine Ruhephase bei niedrigen Temperaturen in einem ungeheizten Raum und völlige Trockenheit. Bernhard Rüb von der LandwirtschaftskammerNordrhein-Westfalen betont : " Auch wenn ‘ s schwer fällt : Zwei bis drei Monate gar nicht gießen. Die Pflanze trocknet dann völlig ein. Übrig bleibt nur die Knolle in der Erde. Sie wird nach der Ruhephase in einen neuen Topf mit neuer Erde gepflanzt und zunächst vorsichtig gegossen. Wenn die ersten Blätter austreiben, kann man wieder kräftig gießen. " Ab Ende Dezember sollte diese winterblühende Zimmercalla über 15 Grad gestellt werden, um die Blüte zu fördern.

Die sommerblühende Zantedeschia elliottiana hat pfeilförmige Blätter mit durchscheinenden weißen Flecken und öffnet ihre Blüten ab Juni. Es gibt Sorten mit weißen, gelben, orange- oder rosafarbenen Hochblättern. Die ab Juli blühende Zantedeschia rehmannii hat lanzettliche, rein grüne Blätter. Das Hochblatt ist weiß, rosa oder dunkelpurpur. Im Sommer schätzen diese Zimmercallas einen sonnigen, warmen Platz. Wer die Möglichkeit hat, sollte sie auf den Balkon oder in den Garten möglichst regengeschützt stellen.

" Ab Ende September müssen diese sommerblühenden Callas hereingeholt und in einen hellen, nicht zu warmen Raum gestellt werden. Ideal sind Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad Celsius sowie ein Standort möglichst nah am Fenster ", sagt Anke Bührmann. Auch die Sommerblüher sollten während ihrer Ruhezeit weder gedüngt noch gegossen werden. Erst wenn die Blätter austreiben, erhalten sie wieder mehr Wasser. Ab Mai können diese Pflanzen wieder ins Freie oder sogar in den Garten ausgepflanzt werden.

" Das in den vergangenen Jahren stark gestiegene Interesse an dieser dekorativen Pflanze hat dazu geführt, dass viele neue Sorten auf den Markt gekommen sind und das Farbenspektrum beträchtlich erweitert wurde ", sagt Anke Bührmann.

Neben weiß, der klassischen Zantedeschia-Farbe, gibt es elfenbeinfarbene, gelbe, orangeund pinkfarbene sowie rote und tiefviolette, fast schwarze Sorten. Wer tief ins hellgelbe Hochblatt von " Black Eyed Beauty " schaut, erkennt sogar ein schwarzes Auge.

Callas eignen sich übrigens auch als langlebige Schnittblumen. " Die Haltbarkeit hängt stark vom Raumklima ab und kann bei günstigen Temperaturen durchaus zwei Wochen betragen ", sagt Anke Bührmann.