Gartennachbarn zünden zur Erinnerung an das Opfer Kerzen an einem Gedenkstein an 18-Jährige geschlagen, gewürgt und ertränkt: Jetzt steht Ex-Freund vor Gericht
Grausamer Tod in einer Gartensparte: Im Sommer dieses Jahres soll Christian H. seine 18-jährige Ex-Freundin in seiner Laube in Magdeburg vergewaltigt und im Pool ertränkt haben. Seit gestern muss er sich dafür vor dem Landgericht verantworten. Mehr als 50 Zuschauer verfolgten den Prozessauftakt zum Teil unter lautem Schluchzen.
Magdeburg l "Ich glaub\', ich habe jemanden erwürgt." Mit diesen Worten und in einem völlig ruhigen Tonfall informierte Christian H. am frühen Morgen des 24. August die Polizei über eine grausame Tat in seinem Garten. Dort soll der 22-Jährige seine vier Jahre jüngere Ex-Freundin gewürgt, vergewaltigt und ertränkt haben.
Ganz Magdeburg war schockiert über diese Tat. Seit gestern muss sich der junge Mann vor dem Landgericht verantworten. Dort wurde vor mehr als 50 Zuschauern der Notruf unter Schluchzen der Angehörigen vorgespielt. Einige Verwandten hielten während der Verhandlung ein Foto der getöteten jungen Frau in den Händen.
Zu den Vorwürfen selbst wollte sich der Angeklagte zum Prozessauftakt nicht äußern. Scheinbar emotionslos saß er zwischen seinen Verteidigern und hörte sich die Ausführungen der Staatsanwaltschaft und elf Zeugen an.
Nach Darstellung von Staatsanwältin Eva Raape soll sich im Sommer dieses Jahres Folgendes ereignet haben:
In der Nacht zu jenem Freitag lud der Angeklagte seine 18-jährige Ex-Freundin Christin K. per Facebook zu sich in den Garten in der Magdeburger Sparte Eichelschanze ein. Dort entschloss er sich, die junge Frau zu missbrauchen.
" Ich bin sehr über meine Handlung erschrocken und weiß nicht, was in mir vorging."
Angeklagter Christian H. bei der Polizeivernehmung
Vor dem Treffen hatte Christian H. zwei Flaschen Bier sowie Weinbrand getrunken, war jedoch nicht volltrunken. Auch hatte er Cannabis geraucht. Bis weit nach Mitternacht saß er mit dem späteren Opfer in seiner Laube auf einem Sofa. Streit gab es nicht.
Plötzlich ging er in die Küche, nahm ein zwei Kilo schweres Gewicht, setzte sich wieder zu ihr und schlug damit vier Mal auf den Hinterkopf der völlig überraschten jungen Frau ein. Christin K. fiel zu Boden. Anschließend setzte er sich auf sie, würgte sie mit den Händen und drosselte sie mit einem Kabel bis sie sich nicht mehr bewegte.
Anschließend schleifte er sie in den Garten auf den Rasen. Weil sie immer noch "röchelte", legte er sie in einen mit Wasser gefüllten Babypool. Christin K. ertrank darin. "Der Angeklagte nutzte vorher schon die Wehrlosigkeit des Opfers aus, um es anal zu penetrieren", erklärte die Staatsanwältin weiter.
"Ich wollte sie erst vergraben. Dann dachte ich, dass es besser ist, die Polizei zu rufen."
Angeklagter Christian H. bei der Polizeivernehmung
Regungslos folgte Christian H. den Ausführungen der Staatsanwältin.
Schockiert zeigte sich auch die Familie des Angeklagten. Sowohl seine Schwester als auch seine Eltern meinten: "Wir können nicht glauben, dass er es gewesen sein soll." Sie befürchten, dass ihr Bruder und Sohn die Tat auf sich nimmt, um jemanden zu schützen.
Christian H. wird Vergewaltigung mit Todesfolge und heimtückischer Mord vorgeworfen. Er soll versucht haben, die Tat zu vertuschen. "Ich wollte sie erst begraben", sagte er bei der Polizei aus. "Dann dachte ich mir aber, dass es besser ist, die Polizei zu rufen. Ich bin sehr über meine Handlung erschrocken und weiß nicht, was in mir vorging."
Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft. Am Freitag wird der Prozess fortgesetzt.
Unterdessen zündeten Gartennachbarn zur Erinnerung an das Opfer Kerzen an einem Gedenkstein an.