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Corona-Massentests 50 von 3000 Teilnehmern positiv getestet

1,7 Prozent der Teilnehmer von Corona-Schnelltests in Magdeburg wurden positiv getestet. Die Uniklinik hält die Zahlen für alarmierend.

Von Alexander Walter 23.12.2020, 18:20

Magdeburg l Das Uniklinikum Magdeburg hat eine vorläufige Abschlussbilanz der kostenlosen Massen-Schnelltests auf das Coronavirus in der Landeshauptstadt gezogen: Von rund 3000 Teilnehmern seit Freitag wurden 50 positiv getestet, teilte die Einrichtung auf Anfrage gestern mit. Das entspricht einer Infektionsrate von 1,7 Prozent. Falsch-positive Befunde seien ausgeschlossen, jeder Positiv-Test sei mit einem sicheren PCR-Test abgesichert worden.

Der Anteil positiv Getesteter hat sich damit nochmals leicht erhöht. In einer ersten Bilanz hatte die Quote positiv Getesteter am Montag bei 1,6 Prozent gelegen. Bis dahin waren 1500 Personen getestet worden – 24 von ihnen positiv. Klinikumschef Hans-Jochen Heinze sprach trotz der nominell gering erscheinenden Zahl an Infizierten von einem „alarmierenden Ergebnis“. Angenommen man spreche von einer repräsentativen Gruppe könnten hochgerechnet auf die Stadtbevölkerung in Magdeburg leicht bis zu 3000 Personen infiziert sein, sagte er. Ob die Gruppe tatsächlich repräsentativ ist, wurde allerdings nicht erhoben.

Viele Betroffene seien symptomfrei gewesen, hätten also nichts von einer Infektion geahnt, so Heinze. Mehrere Personen habe man durch die Tests davon abhalten können, über Weihnachten Verwandte zu besuchen.

Das Uniklinikum berichtete zudem von einer enormen Nachfrage nach den Tests in der Bevölkerung. „Wir hatten ständig Anfragen aus ganz Sachsen-Anhalt“, sagte eine Sprecherin.

Bei vergleichbaren freiwilligen Schnelltests in Schulen und Kitas im thüringischen Kreis Hildburghausen waren Anfang Dezember von 2418 getesteten Teilnehmern 15 positiv getestet worden, ein Anteil von 0,62 Prozent. Die Region war zu diesem Zeitpunkt ein Hotspot der Corona-Pandemie. Antigen-Tests müssen nicht im Labor ausgeführt werden, sind aber weniger sicher als PCR-Tests. Während erstere Viren-Proteine anzeigen, weisen letztere direkt Viren-DNA nach.

Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht regelmäßig Zahlen zu Ergebnissen von PCR-Tests. Bei bundesweit 1,47 Millionen Tests bis zur 50. Kalenderwoche lag die Zahl der Positiv-Befunde bei rund 168.500 – eine Positiv-Quote von 11,49 Prozent. Dabei darf aber davon ausgegangen werden, dass anders als bei freiwilligen Antigen-Tests viele PCR-Tests erst bei Verdacht auf eine Corona-Infektion vorgenommen wurden.