Aufgespießt: Ostdeutsche Glücksgefühle Achim Menzel erkämpft die Einkaufsfreiheit
Potsdam | Das Mauerfall-Jubliäum macht vor keinem Halt. Auch der allseits bekannte brandenburgische Stimmungsbolzen Achim Mentzel reiht sich ein in die Heerscharen feierfreudiger Landsleute und wird zur Konsumgranate. Für eine Lebensmittelkette durchbricht der Barde im Trabant die Mauer, um sich glücklich auf die Sparangebote zu stürzen, an denen sich die Ostdeutschen seit 25Jahren berauschen können.
Ach ja, da durchströmen auch die Menschen in Sachsen-Anhalt wohlige Gefühle. Wie schön war die erste frei gekaufte Banane, wie erhebend das Gefühl, im Sonderangebot drei Topflappen zum Preis von zweien zu erbeuten...
Gewiss werden hier vom Protagonisten bis zu den Deko-Elementen sämtliche DDR-Klischees bemüht. Doch wo anders als im Supermarkt konnte zusammenwachsen, was zusammengehört?
Achim Mentzel ist dafür die ideale Symbolfigur. Soll er doch ´89 mit einem großen Plakat herumgerannt sein, auf dem stand: "Schluss mit Konsum und HO, endlich macht uns Edeka froh." Gott sei Dank hat er von einer Vertonung abgesehen.