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AfD-Schatzmeisterin wirft das Handtuch

Das Personalkarussell bei der AfD in Sachsen-Anhalt dreht sich weiter: Nun wirft die gerade erst gewählte Schatzmeisterin hin.

04.07.2016, 17:56

Magdeburg (dpa/sa) - Die erst vor weniger als zwei Monaten gewählte neue Schatzmeisterin der AfD in Sachsen-Anhalt, Yvonne Sturm, gibt ihr Amt auf. Sie sei von ihrer Funktion zurückgetreten, bestätigte AfD-Pressereferent Holger Zürch am Montag mehrere Medienberichte.

Landeschef André Poggenburg sagte, als Gründe habe Sturm eine Überlastung wegen des ebenfalls ausgeübten Amtes als Kreischefin im Harz angegeben. Zudem habe sie Interessenkonflikte bei der gleichzeitigen Arbeit im Landesvorstand und in der Geschäftsstelle der Landtagsfraktion gesehen.

In der Fraktion ist Sturm als Sekretärin des parlamentarischen Geschäftsführers Daniel Roi angestellt. Roi hatte zuletzt eine stärkere Abgrenzung von Extremisten verlangt. Mit einem offenen Brief stellte er sich zugleich gegen den Kurs von Poggenburg.

Nach Informationen des MDR beklagt Sturm in einem Rücktrittsschreiben fehlende Professionalität einiger Akteure bei der Trennung von Partei- und Fraktionsarbeit. Es sei ein Satzungsverstoß, dass sie als Mitglied des Vorstandes zugleich für die Landtagsfraktion arbeite. Zuvor hatte die Magdeburger Volksstimme (Online) über den Rücktritt berichtet.

Sturm war im Mai zur Schatzmeisterin gewählt worden, nachdem der damalige Kassenprüfer wegen fehlender Unterlagen scharf kritisiert worden war.

Auf diesem Parteitag war auch Poggenburg im Amt des Landeschefs bestätigt worden, obwohl er zugesagt hatte, diese Funktion mit der Übernahme des Amtes als Fraktionschef abzugeben. Inzwischen will Poggenburg die Fraktionsführung abgeben, wenn er stattdessen zum neuen Landtags-Vizepräsident gewählt werden sollte. Bei der Landtagswahl im März war die AfD auf einem Stimmenanteil von 24,3 Prozent gekommen.