gesundheit Anteil der Diabetiker in Sachsen-Anhalt am höchsten: Auf diese Symptome müssen Sie achten
Sachsen-Anhalt ist das Bundesland mit dem höchsten Anteil an Diabetikern in der Bevölkerung. Der Typ 2 ist dabei die häufigste Diabetes-Krankheitsform. Welche Symptome deuten überhaupt auf die sogenannte Zuckerkrankheit hin?

Magdeburg/ DUR - Diabetes, auch bekannt als "Zuckerkrankheit": In Sachsen-Anhalt liegt der Anteil der Menschen mit Typ 2-Diabetes mit 12,9 Prozent deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 8,6 Prozent, berichtet die AOK Sachsen-Anhalt. Mehr als die Hälfte sind davon über 70 Jahre alt - doch auch jüngere Menschen sind betroffen.
"Das Spektrum reicht von einem Anteil von 10,5 Prozent in Halle bis zu 14,7 Prozent im Burgenlandkreis. Im bundesweiten Vergleich der Städte unter 500.000 Einwohner verzeichnet Magdeburg mit einem Diabetikeranteil von 11,5 Prozent sogar die zweithöchste Häufigkeit nach Chemnitz (11,7 Prozent). Halle liegt auf Platz 4", erklärt die Krankenkasse in einer Pressemitteilung.
Welche Ursachen kann Diabetes haben? Was kann getan werden, um vorzubeugen? An welchen Symptomen ist Diabetes überhaupt erkennbar? Ein Überblick:
Welche Ursachen kann Diabetes haben?
Zunächst einmal spielt das Alter eine nicht all zu unwichtige Rolle. Denn mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an der sogenannten Zuckerkrankheit zu erkranken, deutlich an. Weitere Risikofaktoren sind laut der AOK Sachsen-Anhalt allerdings:
- Fettleibigkeit (Adipositas)
- Bewegungsarmut
- ungesunde Ernährung
- Rauchen
- eine verminderte Insulinempfindlichkeit (Insulinresistenz)
- eine gestörte Ausschüttung von Insulin
- eine gestörte Produktion bestimmter Darmhormone
Aber auch die erblichen Bedingungen können eine Rolle spielen.
Was kann getan werden, um Diabetes vorzubeugen?
Um das Risiko, an Diabetes zu erkranken, zu mindern, sind vor allem die Lebensstil-Faktoren entscheidend. Auf Folgendes sollte laut der Deutschen Diabetes Stiftung geachtet werden:
- Abbau von Übergewicht
- gesunde, ausgewogene Ernährung
- wenig Zucker und wenig Fett
- Alkohol in Maßen
- nicht rauchen
- regelmäßige Bewegung
- ausreichend Schlaf und wenig Stress
Zudem brauchen die Menschen laut der AOK ein Gespür dafür, wie viel Zucker in Lebensmitteln steckt. "In Deutschland wird zu viel Zucker konsumiert. 95 Gramm nimmt jeder Deutsche im Schnitt pro Tag zu sich. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt einen Grenzwert von nicht mehr als 50 Gramm pro Tag", erklärt Anna Mahler, Pressesprecherin der AOK Sachsen-Anhalt.
Ein häufiger Grund sei einfach auch Unwissenheit: "92 Prozent der Eltern unterschätzen zum Beispiel die Zuckermenge in einem Joghurt. Und Zucker versteckt sich auch in herzhaften Lebensmitteln – und auf dem Etikett hinter anderen Namen", so Mahler. 70 unterschiedliche Begriffe können für Zucker verwendet werde, wie die Verbraucherzentralen in Deutschland mitteilen.

An welchen Symptomen ist Diabetes erkennbar?
Wichtig hierbei ist zu erklären, dass sich die Symptome von Typ 1 und Typ 2 Diabetes unterscheiden. Kennzeichnend für den Typ 2 ist, dass die Wirkung des Insulins in den Körperzellen vermindert ist (=Insulinresistenz), immer gleichzeitig gekoppelt mit einem Insulinmangel.
Beim Typ 1 hingegen produziert der Körper gar kein Insulin mehr. Es kommt zu einem absoluten Insulinmangel. Menschen mit Typ-1-Diabetes müssen daher ein Leben lang mehrfach am Tag Insulin spritzen.
Symptome Diabetes Typ 1
- Übermäßiger Durst
- Häufiges Wasserlassen
- Müdigkeit/Abgeschlagenheit
- Allgemeine Schwäche
- Hunger oder Appetitlosigkeit
- Plötzlicher Gewichtsverlust
- Schlecht heilende Wunden
- Erhöhte Infekt-Anfälligkeit
- "Verschwommensehen"
Symptome Diabetes Typ 2
- Müdigkeit, Leistungsschwäche, Antriebsarmut
- Depressive Verstimmungen
- Störungen der Merkfähigkeit und Konzentration
- Hunger, Polyphagie (krankhaft gesteigerter Appetit / krankhaft gesteigerte Nahrungsaufnahme)
- Allgemeine Infektionsneigung (Haut, Schleimhäute, Harnwege)
- Juckreiz
- Folgeerkrankungen des Diabetes
Die Deutsche Diabetes Stiftung weist besonder darauf hin: "Symptome sind bei Menschen mit Typ-2 Diabetes meist viel unspezifischer oder weniger klar ausgeprägt als bei Menschen mit Typ-1-Diabetes." Weiter heißt es: "Diabetes kann zu akuten und chronischen Komplikationen im Körper führen. Daher muss die Diagnose eines Diabetes unbedingt ernst genommen werden."
Die Stiftung rät daher unbedingt einen Arzt aufzusuchen, sollten einige oder alle dieser Symptome auf einen selbst zutreffen.