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anzeige Eine Reise in die Zukunft des Landes Sachsen-Anhalt

Aktualisiert: 31.01.2024, 09:49
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In der zweiten Ausgabe von „Zukunftsland Sachsen-Anhalt“ waren unsere Redakteurinnen und Redakteure von der Mitteldeutschen Zeitung und der Volksstimme kleinen und großen Zukunftsthemen in unserem Land auf der Spur. Sie liegen buchstäblich vor unserer Haustür. Und sie zeigen bei aller Dramatik auf unserem Erdball, dass man auch im Kleinen Großes leisten kann.

Die Magdeburger Firma Neoscan baut den größten Magnetresonanz-Tomographen der Welt und arbeitet an einem speziellen MRT  für die Behandlung von Kindern. Ob Blutgerinnsel, Kreuzbandrisse, Tumore: Die Magnetresonanztomographie, kurz MRT, liefert beste Bilder. Jedes Jahr kommen Tausende in die Röhre. Was bei Erwachsenen zumeist routiniert abläuft, wird bei kleinsten Patienten schnell zum Problem. MRT-Geräte sind tonnenschwere Röhren und finden in Kinderkliniken selten Platz. Zumeist steht die Technik fernab in radiologischen Abteilungen. Beispiel Magdeburg: Zwischen der Landesfrauenklinik und der MRT-Radiologie der Uni liegen drei Kilometer. Ein schwer krankes Baby von einer Klinik zur nächsten zu transportieren, ist oft heikel.  Daher wird bei den Kleinsten oft auf die präzisen Bilder eines MRT verzichtet. Das soll sich bald ändern.

Die Hochschule Anhalt hat sich in der Algenforschung einen Namen gemacht. In Köthen werden nachhaltige Rohstoffe für unterschiedliche Produkte entwickelt. Wer zu Carola Griehl an die Hochschule Anhalt kommt, der darf erst einmal ordentlich strampeln. Auf einem Standfahrrad vor der Bürotür der Professorin treten Gäste in die Pedale, treiben dabei einen kleinen Mixer an – und schon ist der blaugrüne Algen-Smoothie fertig. Ein Saftgetränk aus Algen? „Das ist gesund, da ist viel Protein drin“, sagt Griehl lachend. Und bietet sogleich noch einige grünliche oder rötliche Kekse dazu an. Natürlich Algengebäck.

Das Gespür für Chips. Die ersten 26 Mitarbeiter sind vor Ort, um die größte Investition Sachsen-Anhalts vorzubereiten. Auf dem Acker vor den Toren Magdeburgs graben Archäologen dort, wo Intel seine Riesenfabrik bauen will. In der Innenstadt wird schon geplant. In einem Büro am Hasselbachplatz in Magdeburg arbeiten die ersten 26 Ingenieure und Manager im Dienste von Intel. Genehmigungsunterlagen werden erstellt, die Personal- und Kundensuche läuft an. Drei aus dem Team der Magdeburger Planer und Vorbereiter stellen wir hier vor. Intel hatte jahrzehntelang vor allem Chips für Personalcomputer entwickelt und produziert. Mit den Magdeburger Fabriken stößt der Konzern ein neues Tor auf, man will auch als Auftragsfertiger tätig sein - etwa für Autohersteller. Das Unternehmen ist auf Kundensuche. „Das Interesse ist groß, denn die Industrie hat in den vergangenen Jahren leidvoll erfahren, wie schwierig es wird, wenn es an Halbleitern mangelt“, sagt Christoph Schell.

Wer sich der Digitalisierung verschließt, ist selbst schuld, sagt Bauer Moritz Krull. Auf den Feldern des Familienbetriebes nutzt er Digitaltechnik bei Düngung und Ernte. Moritz Krull streicht zweimal über sein Tablet. Schon taucht auf dem Display die Karte eines Feldes in der Nähe des Familienbetriebes in Mammendorf (Hohe Börde) auf. Manche Bereiche sind dunkelgrün markiert, andere leuchten hellgrün. Berührt sein Zeigefinger diese Flächen, wird der Landwirt weitergeleitet zu umfangreichen Tabellen. Fast auf den Quadratzentimeter genau kann er ablesen, welchen Ertrag bestimmte Bereiche des Schlages in den vergangenen Jahren abgeworfen haben. Entsprechende Daten liegen für fast die gesamten 400 Hektar bereit, die der hoch aufgeschossene junge Mann zusammen mit seinem Vater bewirtschaftet.

Mit einem milliardenschweren Investitionsprogramm will das Bergbau-Unternehmen aus Zeitz zu einem grünen Energie- und Industriedienstleister werden. Sie funkeln in der Sonne blau: Dort wo einst Braunkohle aus dem Boden geholt wurde, reiht sich jetzt Solarmodul an Solarmodul. 66.000 Stück hat das Bergbau-Unternehmen Mibrag im vergangenen Jahr im Tagebaufeld Peres im Süden Leipzigs installiert. Peres II heißt auch der Solarpark. Die Inbetriebnahme Ende September 2023 war nach Worten von Unternehmenschef Armin Eichholz „ein ganz wichtiger Schritt“. Peres II ist der erste große Solarpark, den das Braunkohle-Unternehmen selbst errichtet hat und betreibt. Die Anlage mit einer Spitzenleistung von 37 Megawatt kann den Angaben zufolge rund 15.000 Haushalte mit grünem Strom versorgen. Es ist der Beginn eines milliardenschweren Investitionsprogramms, um aus dem Bergbau-Unternehmen einen Energie- und Industriedienstleister zu machen.

Das Unternehmen „DENKweit“ aus Halle macht die Anwendung von KI für andere Firmen einfacher - und das mit Erfolg. Die Hersteller von elektronischen Geräten, mit denen Haare geglättet werden können, haben ein Problem: Auf den schmalen Platten dürfen sich nicht einmal die kleinsten Unregelmäßigkeiten befinden, sonst sind die Haare dahin. Das ist eine Aufgabe für die Endkontrolle der Glätteisen. Mit dem bloßen Auge lassen sich Schäden nicht erkennen, die Fehlersuche spielt sich im Mikrometerbereich ab. Ein großes Unternehmen in Amerika produziert Dachschindeln, die im richtigen Winkel zugeschnitten werden müssen. Auch hier ist der Mensch als Kontrolleur überfordert. Hilfe für beide Unternehmen kommt von einer jungen Firma namens „DENKweit“, die im Technologiepark Weinberg-Campus in Halle angesiedelt ist. ,DENKweit' hat in beiden Fällen eine Bildanalyse mit künstlicher Intelligenz geliefert. „Unsere KI benötigt jeweils nur wenige Fotos, um fündig zu werden“, sagt Dominik Lausch. „Wir sind ein Unternehmen, das nicht nur von KI redet, sondern sie so einsetzt, dass sie für uns und unsere Kunden auch lukrativ ist.“ Lausch hat zusammen mit Kai Kaufmann und Markus Patzold die Firma im Jahr 2018 gegründet, alle drei sind Physiker. „DENKweit“ ist eine Ausgründung aus dem Fraunhofer Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen, das in Halle angesiedelt ist.