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Aschersleben in Schieflage: Insolvenzantrag in Eigenregie

25.01.2019, 10:37

Ascherleben (dpa/sa) - Der traditionsreiche Werkzeugmaschinenbauer Schiess Aschersleben befindet sich in Schieflage. Das Unternehmen habe beim Amtsgericht einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt, sagte ein Sprecher der Schiess GmbH am Freitag. Eine Entscheidung darüber stehe aber noch aus. Das Gericht bestätigte den Eingang des Antrages. Nach dem Willen der Gläubiger solle der Sanierungsspezialist Lucas Flöther als Sachwalter eingesetzt werden. Auch darüber habe das Gericht noch nicht entschieden. Ein Sprecher Flöthers wollte sich deshalb vorerst nicht äußern. Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet.

Das 1857 gegründete Unternehmen baut große Werkzeugmaschinen wie etwa Portalfräsmaschinen, die riesige Metallteile bearbeiten können. Schiess befinde sich derzeit in einem Restrukturierungsprozess, um das Produktportfolio neu aufzustellen, weg von den großen zu mittelgroßen Werkzeugmaschinen, sagte der Unternehmenssprecher. Damit solle die Auslastung besser und kontinuierlicher werden. Weitere Einzelheiten nannte er vorerst nicht, zuerst solle die Belegschaft informiert werden. Auf dem Spiel stehen 220 Arbeitsplätze.

Gewerkschaft und Betriebsrat warfen dem chinesischen Eigentümer und der örtlichen Geschäftsleitung Missmanagement vor. Schiess war 2004 von dem chinesischen Konzern SMTG übernommen und damit vor dem Aus bewahrt worden. 2012 befand sich das Unternehmen erneut in einer Krise. Damals wurden 150 Arbeitsplätze abgebaut.

MZ-Artikel