Auf dem Brocken Schnee und Eiszapfen nach Rekordhitze
Wetter extrem auf dem höchsten norddeutschen Gipfel: Binnen einer Woche wechseln sich die Rekorde ab. Auf Sommerhitze folgen der erste Schnee samt Eiszapfen.
Brocken l Gefühlte minus 17 Grad Kälte hatten die Brockenbesucher am Wochenende zu verkraften. Minus zwei Grad Kälte und Wind der Stärke 6, also etwa mit Tempo 40, sorgten für diesen arktischen Gruß zum Oktoberbeginn.
Wie der Schierker Ingo Nitschke gestern im Volksstimme-Gespräch informierte, ist dieses Winterintermezzo durchaus ein Ungewöhnliches. Vier Zentimeter Neuschnee am Samstag hätten beinahe zum Rekord gereicht.
Genausoviel Schnee steht für das Jahr 1954 in den Statistiken. Rekordhalter bleibt hingegen das Jahr 1993, als zu Herbstbeginn sogar sechs Zentimeter Schnee gemessen werden konnten.
Noch am Sonntag registrierte der Wetterdienstmitarbeiter auf dem Gipfel "Schneeflecken". Mehr als die Hälfte des Berges sei noch weiß, allerdings werde diese weiße Kappe bald wieder geschmolzen sein.
Die frostige Nacht habe gemeinsam mit dem Nebel dafür gesorgt, dass manche Bäume auf dem Brocken bereits bis zu zehn Zentimeter lange Eiszapfen tragen, berichtete Nitschke von seinen Beobachtungen.
Solche extremen Wetterschwankungen hat es immer gegeben.
Nur sechs Tage zuvor hat es auf dem Blocksberg einen neuen Wetterrekord gegeben. Der 2.Oktober war mit 21,9 Grad der wärmste Oktobertag seit Beginn der regelmäßigen Wetterbeobachtungen 1895. Bislang war der 22.Oktober 1965 mit 20,2 Grad der Spitzenreiter, informierte Nitschke.
Der Experte warnte zugleich davor, den schnellen Wechsel von Hitze und Schnee überzubewerten: "Solche extremen Wetterschwankungen hat es doch immer mal gegeben."