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Ausgebucht: Rekord bei Handwerksauslastung im Norden

Die Konjunktur brummt und brummt und brummt. Die Handwerker melden beste Auftragslage - ein Ende ist nicht in Sicht. Für ihre Kunden heißt das: Immer früher einen Termin vereinbaren.

03.11.2017, 18:36

Magdeburg (dpa/sa) - Schnell mal einen Maler bestellen oder nach dem Sturm das Dach reparieren lassen? Das wird in Sachsen-Anhalt immer schwieriger. Der Grund: Die Auftragsbücher der Handwerker werden immer voller, sie kommen an ihre Kapazitätsgrenzen und die Zahl der Betriebe sinkt. Die Auslastung der Handwerksbetriebe im Norden des Landes sei so gut wie noch nie, teilte die Handwerkskammer (HWK) Magdeburg mit Blick auf ihre neuste Konjunkturumfrage am Freitag mit. Jeder dritte Betrieb sei inzwischen zu 100 Prozent ausgelastet. Im Durchschnitt liege die Auslastung bei 85 Prozent und damit noch einmal über dem Vorjahreswert.

Zuletzt hatte die Handwerkskammer in Halle für den Landessüden eine ähnlich hohe Auslastung ermittelt. Auch im bundesweiten Trend meldete das Handwerk am Freitag neue Höchstwerte bei den bestehenden Aufträgen und der Umsatzentwicklung.

Insbesondere im Bau- und Ausbaugewerbe sei der Auftragsvorlauf gestiegen, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, Burghard Grupe. Wer plane, seine Wohnung zu renovieren oder sein Haus auszubauen, sollte besser mehrere Wochen oder gar Monate im Voraus die Handwerker bestellen, riet er. Notfälle, etwa nötige Reparaturen nach den jüngsten Stürmen oder kaputte Heizungen, seien zwar schwieriger zu bedienen, würden aber in den meisten Fällen schnell erledigt, versicherte Grupe.

Die Handwerksbetriebe im nördlichen Kammerbezirk sind laut Konjunkturumfrage dank der anhaltend hohen Konsumfreude und dem Bauboom insgesamt in Hochstimmung. Zwei von drei Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage als gut. Es gebe keine Indizien, dass die Lage kippen könnte, sagte Grupe. Die Betriebe erwarteten künftig sogar noch bessere Geschäfte. Allerdings werde der Mangel an Fachkräften zunehmend zu einem Risiko. Fehlendes Personal dämpfe schon jetzt die Konjunktur, weil viele Betriebe inzwischen Aufträge ablehnen müssten. Seit Jahresbeginn ging zudem die Zahl der Betriebe im Norden Sachsen-Anhalts um etwa ein Prozent auf knapp 12 800 zurück, wie die Handwerkskammer weiter mitteilte.