Mann reanimiert Kleinkind Hallenser rettet Baby das Leben - So lief das Drama in Halle-Neustadt ab
Dramatische Szenen spielten sich vergangenen Freitag in Halle-Neustadt ab: Ein Kleinkind bekam einen Fieberkrampf und hörte auf zu atmen. Ein Mann handelte schnell und konnte das Leben des Säuglings retten. Nun hat er erstmals über die dramatischen Minuten gesprochen.

Silvio Kison/Symbolfoto)
Halle (Saale)/DUR/awe - Freitagabend in einer Straßenbahn in Halle-Neustadt: Gegen 22 Uhr ist die Tram gut gefüllt. Einige Jugendliche sitzen in der Bahn - es ist der letzte Schultag vor den Herbstferien. Neben gängigen Fahrgästen befindet sich auch eine Familie samt Kinderwagen in der Straßenbahn. Plötzlich ertönen Schreie. Eine Mutter fleht um Hilfe: Ihr Kind atmet nicht mehr.
Ersthelfer eilt zu Mutter und Kind: Herzdruckmassage rettet sein Leben
Ehe die Mutter mit ihrem Kind die Bahn an der Haltestelle Feuerwache verließ, setzten etliche Reisende Notrufe über ihr Telefon ab. Die Verzweiflung der Kindesmutter muss unermesslich gewesen sein.
Doch Hilfe bahnte sich an, als ein Fahrgast sich anbot Erste-Hilfe zu leisten. Hannes D., ein 33 Jahre alter Laborant, der ebenfalls in der Bahn saß und das Drama miterlebte, bat die Mutter, ihr Kind nach dem Aussteigen auf den Boden zu legen. Unverzüglich begann er mit einer Herzdruckmassage an dem noch immer nicht atmenden Kleinkind.
"Ich musste Gott sei Dank keine Beatmung machen, weil es dann relativ schnell wieder Reaktionen gezeigt hat", berichtet der Lebensretter gegenüber dem MDR. Die 18 Minuten des Dramas - mit Eintreffen der Rettungskräfte inklusive der Aufnahme seiner Personalien durch die Polizei - seien ihm aber wie eine Ewigkeit vorgekommen.
Erste-Hilfe-Kurse für Eltern könnten Notfälle vorbeugen
Dank des mutigen Einsatzes des 33-Jährigen konnte das Leben des Babys gerettet werden. Dennoch beschäftigte D. das Straßenbahn-Drama noch Tage später. "Das hat mich an dem Abend noch beschäftigt: Wären diese ganzen Zufälle nicht gewesen, hätte jemand anderes dem Kleinkind geholfen?", so der Ersthelfer, der nur zufällig in der Bahn saß, weiter zum MDR.
Eine Erste-Hilfe-Ausbildung für Eltern hätte dem Notfall seiner Meinung nach vorbeugen können. Diese schien am Freitagabend in der Straßenbahn wohl kein anderer absolviert zu haben. Das geistesgegenwärtige Handeln des Hallensers könnte dies zukünftig vielleicht mehr in Gedächtnis vieler Menschen rufen. Denn Dank seiner Erste-Hilfe-Ausbildung konnte er das Leben eines noch sehr jungen Erdenbürgers retten.