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Badeseen Blaualgen-Befall droht in vielen Gewässern

Hoher Phosphatgehalt und Sommerhitze begünstigen das Wachstum der Blaualgen. Der Barleber See bei Magdeburg wurde bereits gesperrt.

Von Alexander Walter 06.07.2018, 01:01

Magdeburg l Giftgrün ist das Seewasser im Becher, das Imbiss-Mitarbeiter Seven Mayer am Barleber See in die Kamera hält. Die Beschreibung ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen. Denn tatsächlich ist das Wasser gefährlich. Es enthält die Blaualge Anabaena flos-aquae. Deren Stoffwechselprodukte können Hautreizungen, Muskelzittern oder gar Krämpfe auslösen. Wegen der hohen Belastung des Sees mit den Cyanobakterien haben die Behörden am Mittwoch die Reißleine gezogen. Vorerst bis Sonntag, 8. Juli, bleibt der Barleber See für Badegäste gesperrt.

Auch andernorts im Land drohen Blaualgen überhand zu nehmen. Gefährlich wird es bei hoher Phosphatbelastung der Gewässer. Kommen – wie derzeit – Hitze, geringe Niederschläge und Windstille hinzu, sind die Bedingungen für Blaualgen ideal. Für den Neustädter See in Magdeburg gilt die Warnstufe 1 (3 bedeutet Sperrung). Badegäste sind aufgerufen, nach dem Schwimmen zu duschen.

An anderen Seen mit erhöhtem Blaualgenrisiko ist es noch ruhig, so am Arendsee, dem größten Binnensee im Land. Hier, wie im Waldbad Zichtau bei Gardelegen und im Niegripper See bei Burg, prüfen die Gesundheitsämter regelmäßig den Blaualgen-Status. Auf Anfrage gaben gestern alle Landkreise im nördlichen Sachsen-Anhalt für ihre Badeseen vorerst Entwarnung. Unabhängig davon hält das zuständige Landesamt für Verbraucherschutz Hinweise bereit: Badegäste sollten auf das Schwimmen verzichten, wenn sie mit den Knien im Wasser stehend ihre Füße nicht mehr sehen. Gleiches gilt, wenn grüne Schlieren auf dem Wasser schwimmen. Kinder sollten bei Blaualgenverdacht generell nicht im Wasser spielen.

Eine Übersicht zu allen Badeseen in Sachsen-Anhalt finden Sie hier.