Autobahn zwischen Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern wird erst Ende 2014 komplett befahrbar sein Bau der A71 stockt: Wer darf die Leitplanken montieren?
Magdeburg l Der Bau der Autobahn A 71 von Sachsen-Anhalt ins Nachbarland Thüringen stockt. 18 Kilometer Betonpiste sind fix und fertig, ein großes Schild kündet von einer Freigabe des Abschnitts noch 2012 - doch daraus wird nichts. Grund: Drei ostdeutsche Firmen - dem Vernehmen nach aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern - streiten sich mit der Straßenplanungsgesellschaft DEGES darüber, wer die Leitplanken anbringen darf.
Der Auftrag ist fünf Millionen Euro schwer. Der Auftraggeber, die bundeseigene DEGES, wollte Ende August den Zuschlag erteilen, doch dann erhoben Mitbewerber Widerspruch. Das Verfahren ist beim Thüringer Oberlandesgericht in Jena angekommen. Die DEGES hofft auf ein Urteil Ende des Jahres. Dann, so ein Planer, könnten ab Mitte 2013 die Autos rollen. Zunächst vom Autobahndreieck Südharz bei Sangerhausen bis nach Heldrungen. Ende 2014 soll dann noch der letzte A-71-Abschnitt bei Sömmerda fertig gebaut sein. Dort musste der Baugrund aufwändig verdichtet werden, da alte Bergbaugebiete, Erdfälle und torfhaltige Böden Probleme bereiteten.
In zwei Jahren bietet die insgesamt 226 Kilometer lange A 71 Sachsen-Anhalts Autofahrern dann eine direkte Verbindung nach Erfurt, in den Thüringer Wald und darüber hinaus bis nach Schweinfurt und Würzburg zur A 7 in Bayern. Für Autofahrer aus dem Norden wird die Anfahrt bis zur A 71 am Autobahndreieck Südharz aber wohl erst ab 2016 einfacher, wenn mit der A 143 die Westumfahrung Halles komplett ist.
Klagebegründung gegen A 14
Auf Eis liegt auch der Weiterbau der A 14 im Norden. Der Umweltverband BUND, eine Agragenossenschaft und ein Privatmann klagen gegen den Abschnitt zwischen Dolle und Lüderitz. Die Klagebegündung des BUND ging gestern beim Bundesverwaltungsgericht Leipzig ein. Der BUND hält die Eingriffe in die Natur für widerrechtlich. Er hat für die Klage auch Spenden gesammelt. Ein verlorener Prozess kostet bis zu 30 000 Euro.