Bestnoten für Grundschüler aus Sachsen-Anhalt

Tolles Zeugnis für Sachsen-Anhalts Bildungspolitik: Im Lesen und Rechnen mischen unsere Grundschüler in der deutschen Spitze mit. Wermutstropfen: Das Zuhören und das Verstehen von Texten fällt ihnen schwerer. Das hat ein Ländervergleich ergeben.

Magdeburg l Sachsen-Anhalts Grundschüler gehören zu Deutschlands Lesekönigen. Bestnoten erhält Bayern (515 Punkte), dicht gefolgt von Sachsen (513), Sachsen-Anhalt (511) und Thüringen (510). Die Schlusslichter Hamburg (478), Berlin (467) und Bremen (463) liegen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 500 Punkten.

Das geht aus dem Grundschulleistungsvergleich 2011 nach Bundesländern hervor, der von der Kultusministerkonferenz gestern offiziell vorgestellt wurde.

Erfreulich auch: In unseren Grundschulen sitzen viele Rechenkünstler. Die besten Zahlenjongleure kommen wiederum aus Bayern (519 Punkte). Hauchdünn dahinter folgen Sachsen-Anhalt und Sachsen (beide 517) sowie Baden-Württemberg (512).

Wer kann am besten zuhören? Da bekommt Sachsen-Anhalt schlechtere Zensuren - nur Platz elf im Ländervergleich. Nachhilfe brauchen unsere Grundschüler auch beim Verstehen von Texten.

Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) sieht mit den guten Ergebnissen die Arbeit von Lehrern und Erziehern in den Grundschulen bestätigt. "Unsere Bemühungen um eine Stärkung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sowie die individuelle Förderung tragen jetzt Früchte", sagte er gestern. Weitere Erfolgsfaktoren sieht er in den Kindertagesstätten, die sich verstärkt der Bildung widmeten und in vergleichsweise kleinen Klassen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft äußerte sich ähnlich. Aus ihrer Sicht hat sich das System der Kinderbetreuung in Sachsen-Anhalt bewährt, genauso wie der flächendeckende Einsatz pädagogischer Mitarbeiter an den Grundschulen.

Dorgerloh kündigte an: "Einerseits wollen wir das erreichte hohe Niveau stabilisieren und andererseits einen Schwerpunkt bei der Förderung sozial benachteiligter Kinder legen."

Für den ersten innerdeutschen Grundschulleistungsvergleich waren im vorigen Jahr mehr als 30000 Viertklässler an 1300 Grund- und Förderschulen - davon 80 aus Sachsen-Anhalt - getestet worden. Pro Schule nahm eine Klasse teil. Seiten 2 und 4