Betriebe wollen weiterhin viel Homeoffice zulassen
Für die Unternehmen endet die Homeoffice-Pflicht. Betriebe haben nun wieder mehr Gestaltungsfreiraum bei der Frage, wo sie ihre Mitarbeiter arbeiten lassen. Dabei zeigt sich: Die Arbeitswelt hat sich verändert.

Halle - Für die Unternehmen in Deutschland endet am Donnerstag die Pflicht, dort, wo es möglich ist, Homeoffice anzubieten. Es zeigt sich, dass Unternehmen in Sachsen-Anhalt auch danach verstärkt auf das mobile Arbeiten setzen wollen: „Wir werden es ziemlich umfangreich aufrecht erhalten“, sagte etwa eine Personalerin des Pharmaunternehmens IDT Biologika in Dessau-Roßlau. Vor der Pandemie habe für viele Mitarbeiter die Möglichkeit bestanden, zweimal pro Woche aus dem Homeoffice zu arbeiten. Das werde man ausweiten. Die genaue Ausgestaltung stehe laut IDT aber noch nicht fest.
„Das mobile Arbeiten hat sich bewährt“, betonte auch eine Sprecherin der Krankenkasse AOK in Sachsen-Anhalt. Einen guten Teil ihrer Arbeit könnten die Mitarbeiter deshalb weiterhin mobil leisten, auch wenn die Pandemie überstanden sei. Die Regiocom in Magdeburg erarbeite derzeit ein Konzept zum Einsatz von Homeoffice auch nach der Pandemie, sagte ein Sprecher des Call-Center-Betreibers. Die Sicht der Regiocom-Mitarbeiter sei geteilt: „Eine Fraktion möchte auch weiterhin im Homeoffice bleiben. Viele Mitarbeiter freuen sich dagegen auf die Rückkehr ins Center unter anderem wegen der Kontakte zu den Kollegen.“
Ohnehin sei die Bundesregelung nicht nötig gewesen, sagte Sachsen-Anhalts Arbeitgeberpräsident Marco Langhof. „Die Homeoffice-Pflicht war unangebracht.“ Mit Beginn der Pandemie hätten viele Unternehmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt, um Ansteckungen zu vermeiden. Jeder Unternehmer sei daran interessiert, die Gesundheit seiner Beschäftigten zu schützen, so Langhof. Nur dann habe er etwas von seinen Mitarbeitern. Die Betriebe sind mit dem Wegfall der Regelung angehalten, die Belegung eines Raums auf ein Minimum zu reduzieren.