1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Gefahr von Wildunfällen steigt

EIL

BrunftzeitGefahr von Wildunfällen steigt

Bis Anfang August haben Rehe Paarungszeit. In Sachsen-Anhalt überqueren sie dabei öfters Straßen. Autofahrer müssen besonders aufpassen.

19.07.2019, 06:46

Magdeburg (dpa) | Auf den Straßen in Sachsen-Anhalt steigt mit Beginn der Brunftzeit die Gefahr von Wildunfällen. "Besonders an warmen und schwülen Tagen kreuzen Rehe in der kommenden Zeit die Fahrbahn. Autofahrer müssen besonders tagsüber vorsichtig sein", sagte eine Sprecherin des Deutschen Jagdverbands (DJV). Die Böcke würden die Ricken vor sich her treiben. "Da die Tiere in Kreisen laufen, kreuzen sie oft die Straßen", hieß es weiter.

Rund 6000 Rehe starben im vergangenen Jahr landesweit durch den Zusammenstoß mit Autos, wie der DJV auf Anfrage mitteilte. Etwa acht Prozent des getöteten Reh- und Schwarzwilds kam unter die Räder. Insgesamt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr rund 14.100 Wildunfälle in der Region. Die meisten gingen für die Menschen jedoch glimpflich aus: Nur bei jedem hundertsten Unfall mit Schwerverletzten waren Wildtiere beteiligt.

Der ADAC rät Autofahrern, unbedingt die Schilder zu beachten, die auf Wildwechsel hindeuten. "Es gilt: Fuß vom Gas, den Abstand zum Vordermann beachten und die Seitenränder im Auge zu behalten", sagte eine ADAC-Sprecherin. Besonders in Waldgebieten und auf Landstraßen sei erhöhte Vorsicht geboten. "Wer ein Tier sieht, sollte das Fernlicht ausschalten und hupen, das kann das Tier verscheuchen", riet der ADAC.

Falls eine Bremsung nichts mehr nützt, heißt es nach den Empfehlungen von DJV und ADAC: draufhalten. "Der Zusammenstoß mit einem Baum oder dem Gegenverkehr ist in der Regel schlimmer als der Zusammenprall mit dem Tier", sagte die DJV-Sprecherin.

Das Verkehrsministerium will Wildunfälle mittels Warnsignalen und LED-Blinklicht verhindern. In einem dreijährigen Pilotprojekt wird auf vier Strecken getestet, ob Tiere durch Ton und Licht von der Straße fernzuhalten sind. Der DJV will per App Unfallschwerpunkte identifizieren. Autofahrer können mit dem sogenannten Tierfund-Kataster gefundene tote Tiere melden – Wissenschaftler sollen die Daten bundesweit auswerten.