Vorsitzende Elfriede Hofmann setzt auf Dialog Bund der Vertriebenen bereitet Tag der Heimat vor
Magdeburg/Schönebeck (st). Mit Hochdruck bereiten die Mitglieder der Landesgruppe des Bundes der Vertriebenen den alljährlichen "Tag der Heimat" vor. Er steht 2011 unter dem Motto "Wahrheit und Dialog - Schlüssel zur Verständigung" und soll am 10. September ab 12.30 Uhr im AMO Kultur- und Kongresszentrum in Magdeburg stattfinden (Karten an der Tageskasse).
Die BdV-Landesvorsitzende Elfriede Hofmann erwartet bis zu 700 Gäste aus ganz Deutschland. Sie weiß, viele Menschen in der Region sind Vertriebene oder stammen von ihnen ab. Nach der Wende füllten sie am Tag der Heimat sogar die Magdeburger Stadthalle, aber es werden naturgemäß immer weniger Menschen, die Flucht und Vertreibung miterlebt haben. Damit man sich des Schicksals der Vertriebenen aller Länder erinnert, setzt Elfriede Hofmann auf die Jugend. "Flucht und Vertreibung sind in der Schule leider kaum ein Thema. Hier geht viel Kultur verloren", bedauert Hofmann, die selbst 1948 als Neunjährige mit dem letzten Transport aus Schlesien nach Magdeburg kam. Deswegen erzählen sie und andere Vertriebene ihre Geschichte in Schulen und organisieren Austauschfahrten mit Jugendlichen aus Polen. Spätaussiedlern und Russlanddeutschen, die bis heute unter Heimatlosigkeit leiden, gibt der Verband Hilfestellung.
Seit mehr als 50 Jahren lebt Elfriede Hofmann in Magdeburg. "Meine Heimat ist und bleibt aber das Isergebirge", sagt sie bis heute und fährt deshalb seit der Wende mehrmals im Jahr dorthin. Von Geschichtsrevanchismus hält sie nichts, hat sich stattdessen mit den Einheimischen angefreundet, von denen ihrerseits viele nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Schlesien strandeten. Trotzdem ist sie froh, dass ihre Kinder und Enkelkinder in Sachsen-Anhalt eine neue Heimat gefunden haben.