Bundesbeauftragter: Noch 15 frühere Stasi-Leute in Behörde
Berlin (dpa) - In der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen sind noch 15 Ex-Mitarbeiter des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit beschäftigt. Als Roland Jahn 2011 die Leitung der Behörde übernahm, waren es noch 48 frühere Stasi-Leute. Wir haben einen Weg gefunden, den Konflikt aufzulösen - auch wenn das seine Zeit braucht, sagte Jahn der Deutschen Presse-Agentur. 18 Beschäftigte wurden demnach versetzt, ein Mitarbeiter wurde in eine andere Behörde abgeordnet, 12 gingen in Rente, zwei starben. Weitere Versetzungen sind in Arbeit, betonte Jahn.
Der einstige DDR-Oppositionelle hatte sich aus Respekt vor den Opfern für das Ausscheiden der Ex-Stasi-Leute stark gemacht. Diese waren 1991 von der Gauck-Behörde übernommen worden. Die Begründung war, sie würden mit ihren Kenntnissen des Stasi-Apparats beim Aufbau der neuen Behörde gebraucht. Nach kontroverser Debatte wurde Anfang 2012 die Versetzung gesetzlich festgeschrieben.
Wenn die früheren Stasi-Mitarbeiter die Behörde verlassen, ist das ein Signal an die Opfer, dass der Rechtsstaat ihnen hilft, unterstrich der 62-Jährige. Zugleich sagte er: Die Versetzungen erfolgen menschlich respektvoll und rechtsstaatlich korrekt. In 15 Fällen hatten Mitarbeiter gegen ihre Versetzung geklagt, bekamen aber vor Gericht nicht Recht.