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Bundestagswahl AfD stürzt ab: Nur noch elf Prozent

Nach dem Prozentabsturz der AfD bei einer Umfrage des MDR, sieht Sachsen-Anhalts AfD-Chef André Poggenburg "noch viel Luft nach oben".

Von Michael Bock 20.06.2017, 19:00

Magdeburg l Die AfD hatte bei der Landtagswahl im März 2016 aus dem Stand 24,3 Prozent der Wählerstimmen geholt und war mit 25 Parlamentariern in den Landtag eingezogen. Jetzt, 15 Monate später, hat die Partei in der Wählergunst mehr als die Hälfte verloren. In den zurückliegenden Monaten hatten parteiinterne Machtkämpfe und Personalquerelen die AfD erschüttert. So wurden die Wahlen missliebiger Kandidaten für die Bundestagswahl wiederholt. Zuletzt verließen mit Sarah Sauermann, Gottfried Backhaus und Jens Diederichs drei Abgeordnete die AfD-Landtagsfraktion. Diederichs ist inzwischen Hospitant in der CDU-Landtagsfraktion.

Auf diese Turbulenzen ging AfD-Landes- und Fraktionschef André Poggenburg in einer Stellungnahme nicht ein. „Umfragen sind immer Momentaufnahmen“, sagte er. „Ein paar Monate vor der Landtagswahl wurden uns gerade mal fünf Prozent prognostiziert, geworden sind es dann fast 25 Prozent. Dass CDU und sogar die SPD vor allem durch originäre AfD-Themen punkten, zeigt uns, dass wir mit unseren Kernthemen innere Sicherheit, Asyl, Familie und Wirtschaft ganz richtig liegen.“ Das werde sich bei der Bundestagswahl niederschlagen. Poggenburg: „Unser Potenzial liegt bei 20 Prozent plus X. Da ist noch viel Luft nach oben.“ Die größten Zustimmungswerte hat die AfD derzeit mit 15 Prozent bei den 18- bis 34-Jährigen. Bei der Bundestagswahl 2013 hatte die AfD in Sachsen-Anhalt 4,2 Prozent geholt.

In Thüringen kommt die AfD laut MDR-Umfrage auf zwölf Prozent, in Sachsen erreicht sie 18 Prozent.

Die CDU liegt bei den Wählern in Sachsen-Anhalt haushoch vorn. Im Vergleich zur letzten Bundestagswahl legt sie 3,8 Prozentpunkte zu und kommt auf 45 Prozent. Die SPD sackt um 4,2 Prozentpunkte ab und erreicht 14 Prozent.

Auch die Linke lässt deutlich Federn. Sie kommt in der Umfrage auf 17 Prozent – vier Jahre zuvor waren es noch 23,9 Prozent. Die Grünen würden – wie schon 2013 – vier Prozent erreichen. Die FDP verbessert sich von 2,6 auf sechs Prozent.

Wenn der Bundeskanzler direkt gewählt werden könnte, würden sich 55 Prozent der Sachsen-Anhalter für Angela Merkel (CDU) entscheiden. Ihr Herausforderer Martin Schulz (SPD) käme auf 22 Prozent.

Für die Umfrage wurden vom 12. bis 17. Juni insgesamt 1000 Wahlberechtigte in Sachsen-Anhalt befragt.