Bundeswehr beschreitet neue Wege bei Nachwuchsförderung
Mittweida l Kinder sind die Zukunft - das weiß auch die Bundeswehr, die seit dem Aussetzen der Wehrpflicht mit ihrem schrumpfenden Personalbestand kämpft. Neue Wege müssen beschritten werden, um potenzielle Soldaten möglichst früh zu rekrutieren.
Ins Visier der Armee sind jetzt ein vierjähriger Junge aus Mittweida und sein 14 Monate alter Bruder geraten. Die beiden Jungs haben Post vom Kreiswehrersatzamt bekommen, in der sie auf die "individuellen Möglichkeiten" des freiwilligen Wehrdienstes oder einer Laufbahn als Soldat auf Zeit aufmerksam gemacht wurden. Offiziell soll eine Datenpanne beim Einwohnermeldeamt der Grund für die verfrühte Nachwuchsförderung gewesen sein. Langjährige Beobachter der Bundeswehr-Szene vermuten allerdings, dass die Armee mit dieser Strategie einen neuen Personenkreis für sich erschließen will.
Die Vorteile liegen auf der Hand: In Puncto Gesundheit sind die unter achtjährigen Erwachsenen gegenüber deutlich im Vorteil, von Verschleißerscheinungen werden die wenigsten geplagt. Im Kindergarten haben sie bereits gelernt, Märchenschlösser und Plastikbagger zu verteidigen, beim Kampf mit den Geschwistern um den besten Platz auf Mamas Schoß das Besetzen strategisch wichtiger Punkte eingeübt.
Auch Kinder im Krabbelalter bringen interessante Fähigkeiten mit: Keiner robbt so flach über jede Art von Untergrund wie ein Baby und das Tarnen mit spezieller Schoko-Spinat-Mischung wird in diesem Alter perfektioniert.
Gerüchten zufolge sollen inzwischen auch diverse Sozialeinrichtungen überlegen, den Wegfall ihrer Zivildienstleistenden mit jungem Nachwuchs zu kompensieren. Einem noch nicht bestätigten Gesetzesentwurf zufolge sollen Kleinkinder demnächst die Sandkuchen-Produktion in mehreren Großküchen übernehmen, Vorschulkinder das "Essen auf Dreirädern" dann ausliefern.