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Kein Kreiswehrersatzamt mehr / Stattdessen gibt es "Karrierecenter" mit halber Truppenstärke Bundeswehr speckt in Magdeburg ab

Von Matthias Fricke 11.12.2012, 02:34

Die Bundeswehr kürzt ihr Personal in Magdeburg und schließt das Kreiswehrersatzamt in Rothensee. Dafür öffnet dort am Donnerstag das "Karriere- center" mit 50 statt bisher 100 Mitarbeitern. In Sachsen-Anhalt verrichten gegenwärtig 4200 Soldaten ihren Dienst.

Magdeburg l Das Kreiswehrersatzamt im Magdeburger Stadteil Rothensee am August-Bebel-Damm gibt es nicht mehr. "Dafür wird dort am Donnerstag das Karrierecenter öffnen. Es ist eines von 16 in der Bundesrepublik", erklärt Oberstleutnant Daniel Decker vom Landeskommando Sachsen-Anhalt. Das Personal wird allerdings mit dem Umbau um die Hälfte reduziert. "Viele Mitarbeiter und Soldaten sind auf andere Dienststellen und Standorte aufgeteilt worden. Das restliche Personal wurde sozialverträglich abgebaut", erklärt Decker.

Der Umbau sei nötig, weil die Truppe sich durch das Aussetzen der Wehrpflicht für den Grundwehrdienst weiter verkleinert und was das Anwerben von freiwilligen Rekruten betrifft, verbessern will.

Der Fokus liege für die Mitarbeiter des künftigen Karrierecenters deshalb auf der "Talentsuche" am Binnenarbeitsmarkt. Zwar seien die Bewerberzahlen stabil, dennoch könnte die Nachfrage nach Berufen in der Bundeswehr besser sein. Zurzeit kommen auf deutschlandweit 15000 Stellen im Jahr rund 45000 Bewerber. Für die 1300 Offiziersstellen interessieren sich rund 9000 Frauen und Männer.

In Magdeburg gibt es nur eine Vorauswahl der Bewerber. Der eigentliche Laufbahntest erfolgt in den größeren Centern in Hannover, Berlin oder Erfurt. Die Offiziersbewerber absolvieren ihre Tests ausschließlich in Köln.

Regierungsdirektor Klaus Aschermann: "Vom Karrierecenter aus werden wir neben der Berufswerbung künftig auch die Soldaten, Mitarbeiter und Reservisten betreuen."

Die Pläne für einen Umbau in Rothensee liegen auf dem Tisch. So will die Bundeswehr ab dem Jahr 2014 den Standort des Landeskommandos im Diesdorfer Graseweg im Magdeburger Stadtteil Stadtfeld-West aufgeben und mit zum August-Bebel-Damm ziehen.

"Es passt dann schließlich das Personal von beiden Standorten in einen", so Oberstleutnant Decker.

Eine weitere Kürzung innerhalb des Landeskommandos sei aber nicht vorgesehen. Was nach dem Auszug vom dem Gelände in Stadtfeld-West mit der dortigen Immobilie passieren wird, sei noch unklar.