Parteitag CDU schickt Haseloff ins Rennen
Sachsen-Anhalts CDU hat Ministerpräsident Reiner Haseloff zu ihrem Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2016 gekürt.
Oschersleben l Auf dem Listenparteitag in Oschersleben am Sonnabend erhielt Haseloff 95 von 99 gültigen Stimmen. Vier Vertreter stimmten gegen ihn. Eine Stimme war ungültig. Haseloff bekam ein zustimmendes Votum von 96 Prozent. Vor fünf Jahren waren es 98 Prozent. In Anspielung auf den Tagungsort an der Motorsportarena erhielt Haseloff von Parteichef Thomas Webel ein Rennlenkrad. "Sachsen-Anhalt braucht einen guten Lenker", sagte Webel.
Haseloff räumte ein, dass er mit seiner Familie lange überlegt habe, ob er ein weiteres Mal antritt. "Es ist auch ein Leben außerhalb der Politik vorstellbar. Meine Frau hat mir den letzten Ruck gegeben." Aus Liebe zum Land habe er sich für eine erneute Spitzenkandidatur entschieden. "Dieses Land verdient es, weiter von der Mitte aus regiert zu werden." Für den bevorstehenden Wahlkampf versprach Haseloff vollen Einsatz. "Ich werde bis zum letzten Blutstropfen kämpfen, damit wir erfolgreich sind." Haseloff ist seit 2011 Ministerpräsident. Die CDU will auch bei der Landtagswahl am 13. März 2016 wieder stärkste Partei werden.
Haseloff ging auch auf den Terroranschlag in Paris ein. Er warnte davor, Zusammenhänge mit den Flüchtlingen herzustellen. "Wir müssen allen erklären, dass das der Terror nicht mit denen zusammenhängt, die jetzt zu uns kommen, sondern dass jetzt so viele zu uns kommen, weil es eben diese Verbrecher wie den Islamischen Staat gibt. Diese Attentäter sind der Grund, warum Tausende ihre Heimat verlassen. Wir dürfen die Opfer nicht zu Tätern machen."
Auf die Listenränge zwei bis sechs wurden Innenminister Holger Stahlknecht (83%), Finanzpolitikerin Eva Feußner (84%), Fraktionschef André Schröder (92%), Fraktionsvize Markus Kurze (87%) und die Magdeburger Landtagsabgeordnete Edwina Koch-Kupfer (77%) gewählt. Koch-Kupfer war 2011 für die Linke in den Landtag gezogen, wechselte dann aber zur Union.