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Corona-Krise Feriengebiete verlieren Milliarden

Die Corona-Krise hat vor allem in der Tourismus-Branche für hohe Einbußen gesorgt - auch in Sachsen-Anhalt.

Von Michael Bock 03.07.2020, 01:01

Magdeburg l Laut Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes hat die Corona-Krise von März bis Mai zu Umsatzeinbrüchen von rund 3,8 Milliarden Euro in den ostdeutschen Ferienregionen geführt. Davon 2,2 Milliarden Euro im Übernachtungs- und 1,6 Milliarden Euro im Tagestourismus.

Besonders für die ostdeutsche Gastronomie sei die Corona-Pandemie eine „harte Belastungsprobe“. Die Eigenkapitalquote liege bei durchschnittlich rund 13 Prozent. Folge: „Die meisten Betriebe haben kaum Reserven, um eine derartige Krise monatelang zu überstehen.“

Nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes stehen bundesweit 70 000 Hotel- und Gastronomie-Betriebe vor der Insolvenz. Das ist fast jeder dritte Betrieb.

In Sachsen-Anhalt brach allein im April nach Angaben des Statistischen Landesamtes die Zahl der Übernachtungen (114 965) um 83,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein. Besonders betroffen waren der Harz und das Harzvorland (minus 93,8 Prozent).

Doch die weitgehenden Lockerungen der strengen Corona-Regeln haben die Stimmung ein wenig aufgehellt. Michael Schmidt, Präsident des sachsen-anhaltischen Hotel- und Gaststättenverbandes, sagt: „Wir registrieren eine gute bis sehr gute Nachfrage in den touristischen Gebieten Sachsen-Anhalts.“ Dort seien Hotels teilweise sogar bis zu 100 Prozent ausgebucht. Das sei auf den starken Inlandtourismus zurückzuführen.

Seit Ende Mai dürfen Hotels und Pensionen wieder Touristen aus anderen Bundesländern empfangen. Seit gestern können sich die Gäste auch wieder selbst am Büffet bedienen. Voraussetzung dafür ist ein Mund-Nasen-Schutz.

Problematisch sei, dass viele Menschen den Urlaub sehr kurzfristig buchen würden, sagt Michael Schmidt. Das erschwere die Personalplanung. Problematisch bleibe die Lage der Tagungshotels. Alles in allem zeigt sich Schmidt vorsichtig-optimistisch: „Wir sehen Licht am Ende des Tunnels.“