1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Ausgangssperre im Burgenlandkreis

Corona-Pandemie Ausgangssperre im Burgenlandkreis

Ab Dienstag gilt im Burgenlandkreis eine Ausgangssperre. Grund ist die hohe Corona-Inzidenz.

25.01.2021, 13:08

Naumburg (dpa) l Der Burgenlandkreis kämpft aktuell gegen die bundesweit höchsten Corona-Infektionszahlen. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die sogenannte Inzidenz am Montag bei 452,3 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Die Kreisverwaltung will nun mit harten Maßnahmen entgegensteuern. Geplant ist unter anderem eine Ausgangsbeschränkung zwischen 21.00 und 6.00 Uhr, wie Landrat Götz Ulrich (CDU) kürzlich mitteilte. Die Maßnahme soll nun am Dienstag in Kraft treten.

Durch die nächtliche Ausgangssperre ist unter anderem das Spazieren oder Sport an der frischen Luft in diesem Zeitraum verboten. Ausnahmen gelten zum Beispiel für den Arbeitsweg, die Pflege von unterstützungsbedürftigen Personen und das Gassi-Gehen mit dem Hund. Um sicherzugehen, dass die Leute sich vor 21.00 Uhr wieder zu Hause einfinden, sollen die Supermärkte ab Dienstag bereits um 20.30 Uhr schließen. Weitere Maßnahmen wie Einlasskontrollen sollen nach Angaben des Landrates ab Mittwoch für die Märkte gelten.

"Ich kann da kaum noch drüber schlafen", sagte ein Landrat des Burgenlandkreises am Freitag. In den Krankenhäusern gebe es keine freien Plätze für Corona-Patienten. Die Sterberate, also das Verhältnis von Corona-Toten zu Infizierten, liege im Kreis deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Und das, obwohl der Kreis in vielerlei Hinsicht bereits "die strengsten Maßnahmen im ganzen Bundesland habe".

Mutmaßlich könne eine Mutation des Virus in dem Kreis diese hohe Sterblichkeit verursachen, so Ulrich. Künftig sollen daher einige nachgewiesene Viren aus dem Kreis genauer untersucht werden. Man könne täglich bis zu 20 Proben sequenzieren lassen, so Ulrich. Die Uniklinik in Magdeburg habe bereits ihre Unterstützung zugesagt.

Sachsen-Anhalt selbst weist derzeit die höchste Inzidenz aller Bundesländer auf und liegt nach Angaben des RKI mit 204,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche knapp vor Thüringen (203,6) und Sachsen (171,4). Ab Montag dürfen Sachsen-Anhalter nur noch mit OP- oder Filtermaske Bus und Bahn nutzen und einkaufen gehen. Die besser schützenden Mund-Nasen-Bedeckungen im Alltag sollen dabei helfen, das Coronavirus endlich deutlich zurückzudrängen.

Auch die strengen Kontaktregeln bleiben bestehen, nach denen bei privaten Treffen nur ein Haushalt und eine weitere Person erlaubt sind. Ausnahmen: Kinder unter drei Jahren werden nicht mehr mitgezählt. Zudem dürfen sich Familien nun gegenseitig unterstützen, und es können Kinder aus bis zu zwei Haushalten gemeinsam betreut werden.

Die meisten Beschränkungen wurden bis zum 14. Februar verlängert, darunter auch der Notbetrieb an Schulen und Kitas. Dabei folgt Sachsen-Anhalt den bundesweiten Verabredungen.