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Corona-Pandemie Sommer entscheidend für den Arbeitsmarkt

Rund 17.300 Menschen haben in Sachsen-Anhalt aufgrund der Corona-Krise ihren Job verloren. Wie geht es jetzt weiter?

02.08.2020, 10:36

Halle (dpa/sa) l Wann sich der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt von der Corona-Krise wieder erholt haben wird, ist nach Ansicht von Experten noch nicht absehbar. "Es wird sich nach den Sommerferien zeigen, wie sich das Infektionsgeschehen weiter gestaltet und inwieweit junge Menschen eine Ausbildung beginnen oder eine Beschäftigung danach haben", sagte Markus Behrens, Geschäftsführer der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit in Halle.

"Ein großer Unsicherheitsfaktor ist vor allem bei Unternehmen im gewerblichen Bereich, ob sie aus der Kurzarbeit wieder herauskommen, ob die Lieferketten wieder funktionieren", sagte Behrens. In Sachsen-Anhalt hatten Unternehmen seit März Anzeigen auf Kurzarbeit für rund 226.500 Menschen bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt. Damit wäre in Sachsen-Anhalt mehr als jeder vierte Beschäftigte davon betroffen. Erste Hochrechnungen zeigen laut Behrens die Dimension der Kurzarbeit. So gab es im März im Land 47.700 Kurzarbeiter in 8800, im April bereits 107.800 Kurzarbeiter in 15.000 Betrieben.

In Sachsen-Anhalt sind seit März etwa 17.300 Menschen wegen der Corona-Krise arbeitslos gemeldet. Sie haben ihren Job verloren, konnten nicht vermittelt werden oder keine Qualifizierung antreten. In diesem Ausmaß habe es das seit 1990 nicht gegeben. Betroffen war etwa jeder Fünfte aller Arbeitslosen. "Wir sind in Sachsen-Anhalt bei der Zahl der Arbeitslosen über Nacht um Jahre zurückgefallen, auf das Niveau von 2017, 2018", sagte Behrens.

Angesichts der Hilfspakete des Bundes zur Überwindung der Corona-Krise setzen Arbeitsmarktexperten darauf, dass Investoren an ihren Vorhaben festhalten. Damit würden auch wieder mehr Menschen in Sachsen-Anhalt eine Beschäftigung finden, erklärte Behrens.

Zugleich werde für Arbeitgeber eine passgenaue Qualifikation der Mitarbeiter immer wichtiger. Vom Jobverlust seien in Krisenzeiten vor allem Menschen mit geringer Qualifikation, jüngere Mitarbeiter und Ausländer mit Helferjobs betroffen. Im Land waren im Juli rund 89.600 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 8,0 Prozent, bundesweit 6,3 Prozent.