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Coronavirus Werden die Eltern entlastet?

SPD fordert, Elternbeiträge für Kindertagesstätten in Sachsen-Anhalt zu erlassen.

Von Michael Bock 23.03.2020, 13:28

Magdeburg  l Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt , Andreas Steppuhn, hat sich dafür ausgesprochen, dass das Land die Elternbeiträge für Kindertagesstätten erstattet. „Gerade junge Familien machen wegen der Corona-Pandemie finanziell schwierige Zeiten durch", erklärte er am Montag. „In den meisten Fällen muss derzeit ein Elternteil für die Kinderbetreuung zu Hause bleiben. Viele sind zudem von Kurzarbeit betroffen. Dann auch noch Beiträge für Kitas zahlen zu müssen, die geschlossen bleiben, ist nicht zumutbar", betonte der SPD-Politiker. 

Viele Kommunen hätten sich bereits entschieden, auf die Erhebung der Elternbeiträge vorübergehend zu verzichten. „Das ist vorbildlich", sagte  Steppuhn. „Aber auch die Kommunen, die die Gehälter ja weiter zahlen müssen, sollten auf den Kosten nicht sitzenbleiben. So wie der Staat jetzt andere solidarische Unterstützungsleistungen für Wirtschaft, Arbeitnehmer, Sozialeinrichtungen und Kultur aufbringen muss, gehören auch Kommunen und Eltern unter den Rettungsschirm."

Die Städte Dessau-Roßlau und Naumburg haben bereits angekündigt, wegen der Corona-Krise im April keine Beiträge für Kitas und Horte zu erheben. Die Stadt Köthen will für März und April auf die Kita-Gebühren verzichten. Oberbürgermeister Bernd Hauschild begründet dies mit den finanziellen Härten, die vielen Familien angesichts der Einschnitte in der Wirtschaft im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie drohen. Eine Sprecherin der Stadt Magdeburg hatte zuletzt erklärt, Eltern sollten weiterhin für die Kita-Plätze bezahlen. Sie gehe davon aus, dass es in Kürze eine landesweite Regelung zu dem Thema geben werde. In Sachsen-Anhalt bleiben Kitas und Schulen bis zum 13. April geschlossen.