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Das Mumien-Projekt

11.04.2013, 01:11

Die Mumien von Nedlitz sind Teil der wissenschaftlichen Untersuchungen des "German Mummy Project" (übersetzt das Deutsche Mumien Projekt) der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim.

In dem internationalen und interdisziplinären Wissenschaftsteam arbeiten Anthropologen, Anatomie-Spezialisten, Mediziner, Chemiker, Physiker, Biologen, Genetiker und andere Spezialisten. Alle Untersuchungen sollen so "objektschonend" wie möglich erfolgen. Probenentnahmen bleiben auf ein Minimum beschränkt.

Methoden: Die Untersuchung der Mumien ermöglicht Rückschlüsse auf die Lebensumstände längst vergangener Kulturen. Computer-Tomografie und DNA-Analysen sowie radiometrische Datierungen ermöglichen den Wissenschaftlern einen tiefen Einblick in die Lebensumstände der Menschen, wie sie sich ernährt haben und woran sie am Ende gestorben sind. Seit 2004 gibt es das Projekt, und das Team untersuchte bereits mehr als 40 Mumien.

Ziel der Forschungen: Bisher ist noch wenig bekannt über die oft speziell luftgetrockneten Mumien in Deutschland, während die Forschungen über Mumien in Südamerika und Ägypten viel weiter fortgeschritten sind. Eines der bekanntesten deutschen Mumien ist der Ritter von Kahlbutz in Kampehl (Mark Brandenburg). Auch er wurde wie die Mumien von Nedlitz durch Lufttrocknung (natürliche Mumifizierung) konserviert.

Die Konservierung in Nedlitz erfolgte über ein sehr sorgfältig abgestimmtes und durchdachtes Belüftungssystem der Grüfte durch Längs-, Quer- und Umströmungen. Beigesetzt in den Särgen sind zwei Pfarrer und fünf Pächter bzw. Eigentümer der Domäne Nedlitz. (mf)