bedrohung mensch? Der Wolf in Sachsen-Anhalt: Seit dem Jahr 2000 wurden knapp 80 tote Tiere entdeckt
Immer mehr Wölfe haben sich in Sachsen-Anhalt angesiedelt. Für die Tiere ist der Mensch immer noch die größte Bedrohung. Das zeigt auch eine Erhebung zu den tot entdeckten Wölfen im Land.

Halle (Saale)/dpa - Seit dem Jahr 2000 sind in Sachsen-Anhalt 81 tote Wölfe gefunden worden. 58 Mal führten Verkehrsunfälle zum Tod der Tiere, berichtete die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf. Zwölf Wölfe wurde verbotenerweise erschossen. Weitere sieben Tiere starben eines natürlichen Todes, bei vier war die Ursache unklar.
Die Zahl der registrierten Wölfe stieg zuletzt laut Umweltministerium in Sachsen-Anhalt um 11 auf 150 Exemplare. Das Landesamt für Umweltschutz erfasste in einem Bericht für Mai 2020 bis April 2021 insgesamt 22 Rudel und 3 Wolfspaare. Zwei neue Rudel kamen in diesem Zeitraum in Zerbst (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) und im Gebiet Mechau-Riebau (Altmarkkreis Salzwedel) dazu. Zudem erstreckten sich die Territorien sechs weiterer Rudel aus Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen teilweise auf Sachsen-Anhalt.
Laut Umweltbundesamt wurden im Berichtszeitraum 69 Welpen geboren. Davon starben acht, so dass letztlich 61 Welpen erfolgreich aufgezogen wurden.
Im Monitoringjahr 2019/20 waren erst 19 Rudel und vier Wolfspaare im Land sowie vier grenzübergreifende Rudel erfasst worden. Sichtbar werde, dass sich die Tiere nun auch zwischen den Gebieten ansiedelten, die seit langem als Wolfsterritorien bekannt seien, hieß es in dem Bericht.
Trotz der gestiegenen Zahl der Tiere ging die Zahl der Wolfsübergriffe auf Nutztiere zurück. Vom 1. Mai 2020 bis zum 30. April 2021 wurden 233 Nutztiere von Wölfen getötet, das waren 152 weniger als im Berichtszeitraum davor. Die Zahl der gemeldeten Übergriffe ging von 95 auf 62 zurück.