Als E-Paper auf Computer, Handy und Co. Die Volksstimme gibt es auch als elektronische Zeitung
Wie ändern sich die Zeiten! Längst werden Buchstaben nicht mehr nur auf Papier gedruckt. Zeitungen, Bücher und Magazine kann man längst unterwegs auf dem Handy, dem Smartphone oder dem iPad lesen und so an jeden Ort der Welt mitnehmen oder versenden. Also: Wo immer Sie unterwegs sind, Sie brauchen nicht mehr auf Ihre Zeitung zu verzichten!
Nehmen wir zum Beispiel Volksstimme-Leser Wilfried Zacke aus Jerichow. Der 57-Jährige hat zusätzlich zum Abonnement der gedruckten Volksstimme auch ein digitales. "Manchmal verschicke ich Artikel an meine Kinder", erzählt er. "Meine eine Tochter wohnt im Oman und interessiert sich für Geologie. Sie bekommt von mir zum Beispiel Beiträge über den Gesteinsgarten in Gommern. Meine andere Tochter studiert mittelalterliche Literatur und Geschichte – ihr schicke ich alles über das Kloster in Jerichow."
Die digitale Ausgabe der Volksstimme ist ein sogenanntes E-Paper (gesprochen: ih-peyper). Das ist ein Ausdruck für "elektronische Zeitung". Diese lässt sich als PDF-Dokument an einem Bildschirm lesen und ist identisch mit der gedruckten Ausgabe. Der Begriff E-Paper wird aber auch für elektronisches Papier verwendet. Damit ist eine dünne Folie gemeint, die in der Lage ist, Zeitungsseiten darzustellen.
Die weltweit erste Tageszeitung, die ein täglich erscheinendes E-Paper-Angebot bereitstellte, war die Rhein-Zeitung im Jahr 2001. Inzwischen bieten fast alle Magazine und Zeitungen ebenfalls eine E-Paper-Ausgabe der gedruckten Version im Internet an.
Je größer ein Bildschirm ist, desto mehr Spaß macht das Lesen der elektronischen Zeitung. Der jüngste Technik- und Geräteschrei ist das iPad, der Tablet-Computer des amerikanischen Herstellers Apple. Das iPad lässt sich bequem per Fingerkontakt auf den berührungsempfindlichen Bildschirm bedienen.
Mit dem handlichen Minicomputer will Apple neben dem Musik- und Videomarkt auch in den E-Bücher-Markt vordringen und den "Kindle" von Amazon angreifen. Beide Anbieter versuchen, auf ihren Geräten den Eindruck eines realen Buches wie Aussehen oder simuliertes Umblättern möglichst wirklichkeitsgetreu nachzubilden. Selbstverständlich gilt dieses Prinzip auch für elektronische Zeitungen und Zeitschriften.
Vor allem auf diesem Gebiet versucht Apple, mit dem iPad vorzustoßen. Entgegen kommt den Amerikanern die Tatsache, dass viele Verlage auch in Deutschland ihre Magazine und Zeitungen in elektronischer Version verkaufen wollen und dafür einen wachsenden Markt sehen.
Eine Studie des Statistikportals Statista zur Markteinführung des iPad prognostiziert für Deutschland einen Absatz von 500 000 Geräten in diesem Jahr. Das iPad werde wenige Monate nach Verkaufsstart der meistverkaufte E-Reader in Deutschland sein, sind die Statistiker überzeugt.
Den Umsatz unter anderem mit E-Books und E-Paper schätzen sie bis Jahresende auf 16 Millionen Euro. Die Statistiker glauben, dass die monatlichen Ausgaben für Textmedien wie elektronische Zeitungen oder Bücher bei iPad-Besitzern in den nächsten drei Jahren bei durchschnittlich rund sechs Euro im Monat liegen werden.
Diese Prognose könnte sich erfüllen. Das Lesen am Bildschirm hat in Deutschland viele Anhänger: So können sich 37 Prozent der Deutschen vorstellen, Bücher und Zeitschriften ausschließlich auf dem Display von iPads oder anderen mobilen Endgeräten zu lesen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Studie im Auftrag von ING Investment Management Germany. unter 1000 Deutschen.
Als Hauptargumente für die Lektüre an elektronischen Lesegeräten werden die einfache Handhabung und die Flexibilität dieser Geräte genannt. Weit mehr Männer (45 Prozent) als Frauen (28 Prozent) entschieden sich für das digitale Lesen.
Am häufigsten "Ja" zur digitalen Zeitung oder dem digitalen Buch sagen 30- bis 39-Jährige – dicht gefolgt von den 16- bis 19- Jährigen. Allerdings sind die Unterschiede nach Angaben der Studie zwischen den Altersgruppen insgesamt nicht so bedeutend.
Von den als technik- und internetaffin geltenden 20- bis 29-Jährigen entschieden sich 34 Prozent der Befragten für das Lesen am Bildschirm, bei den über 60-Jährigen waren es 31 Prozent.
Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt bei den Medienkonsumenten offenbar eine große Rolle: Viele Verbraucher schätzen es, dass die digitale Zeitung Müll vermeidet. Ebenso viele fanden, dass es einfach zeitgemäßer sei, eine elektronische Zeitung zu lesen. Dies war insbesondere bei den Frauen ein häufig genannter Grund.