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Schnelle Verurteilungen Rekord-Rückgang bei Blitzverfahren - Justiz steht auf der Bremse

Im Sinne der Kriminalitätsbekämpfung sollte die Justiz zügig, möglichst zeitnah nach der Tat, ein gerechtes Urteil fällen. Doch die Zahl der Schnellverfahren sank in 15 Jahren um das Fünffache. Jetzt schaltet sich die Politik ein.

Von Matthias Fricke Aktualisiert: 16.07.2023, 19:15
Die Zahl der beschleunigten Verfahren ist in Sachsen-Anhalt so gering wie seit 1995 nicht mehr.
Die Zahl der beschleunigten Verfahren ist in Sachsen-Anhalt so gering wie seit 1995 nicht mehr. Foto: imago

Magdeburg - Schnelle Verurteilungen wie diese sind selten: In der Nacht zum 11. April besprüht ein 24-Jähriger in der Bahnhofsunterführung in Blankenburg mit blauer Farbe die Wände. Bundespolizisten fassen ihn auf frischer Tat und stellen seine Spraydosen sicher. Noch in der Nacht gesteht der junge Mann alles, eine Voraussetzung für ein beschleunigtes Verfahren. Die Polizisten stellen die Akte im Eiltempo zusammen. „Nur wenige Tage später konnten wir am Amtsgericht Wernigerode ein beschleunigtes Verfahren beantragen“, sagt Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck aus Halberstadt.