Jens Bullerjahn Ein Politiker kauft Sendezeit
Finanzminister Bulljahn will gemocht werden - und bezahlt dafür eine Radiosendung.
Jens Bullerjahn ist ein Politiker, der Konflikte nicht scheut. Wenn er von etwas überzeugt ist, kämpft er. Doch der Mansfelder Machtmensch hat eine zweite Seite: Er ist verletzlich, reagiert empört auf Kritik. Auch ein Finanzminister will gemocht werden. Jetzt hat Bullerjahn einen Weg gefunden, ein Lieblingsprojekt in einem äußerst wohlwollenden Umfeld zu präsentieren, vor Tausenden Hörern im ganzen Land. Mag der Radiosender beschönigend von „Sponsoring“ reden: Hier hat ein Politiker Sendezeit gekauft. Mit Steuergeld. Das ist dreist.
Hörer, Leser, Zuschauer – sie alle müssen darauf vertrauen, dass Journalisten unabhängig berichten. Die Medien haben das Recht und die Pflicht, Themen und Gesprächspartner selbst auszuwählen. Diese Aufgabe dürfen sie sich niemals abkaufen lassen. Es geht um die Glaubwürdigkeit – das gleiche Gut, auf das auch Politiker angewiesen sind. Die Landesregierung darf informieren, ja. Aber verdeckte Werbung, ein halbes Jahr vor der Landtagswahl: Das geht nicht.