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Einkommen So viel verdienen Frauen in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt verdienen Frauen etwas besser als Männer. Die Gründe dafür sind verschieden.

24.07.2020, 16:15

Halle (dpa) l Frauen verdienen in Sachsen-Anhalt durchschnittlich etwas mehr Geld als Männer. So lag das mittlere Einkommen von Frauen im Dezember 2019 bei 2729 Euro, während Männer einen Medianlohn von 2691 Euro brutto im Monat erreichten, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Freitag mitteilte.

"Frauen in Sachsen-Anhalt sind häufiger in Bildungs-, Erziehungs- und Verwaltungsberufen beschäftigt, in denen höheren Einkommen erzielt werden und die oft auch Tarifbindungen unterliegen", sagte Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen. "Männer hingegen arbeiten oft im verarbeitenden Gewerbe und in Bauberufen, in denen in der Regel niedrigere Entgelte erzielt werden."

Auch die Schere zwischen Ost und West sei bei den Frauen geringer als bei den Männern, sagte Behrens. Obwohl die Bruttoentgelte in Sachsen-Anhalt in den vergangenen fünf Jahren deutlich schneller stiegen als im Bundesschnitt, ist das Lohnniveau hier nach wie vor deutlich unterdurchschnittlich.

So lag das mittlere Einkommen in Sachen-Anhalt im vergangenen Jahr bei 2702 Euro. Das waren 18,4 Prozent mehr als noch 2014. Bundesweit stiegen die Löhne im gleichen Zeitraum zwar nur um 12,4 Prozent, lagen mit 3401 Euro im Schnitt aber noch immer deutlich über dem Niveau von Sachsen-Anhalt.

Behrens erklärt das mit der Struktur der hiesigen Wirtschaft. "In Sachsen-Anhalt dominieren kleine und mittelständische Unternehmen", sagte er. "Konzernsitze mit großen Verwaltungs-, Forschungs- und Entwicklungseinheiten haben wir hier kaum." Zudem sei die Tarifbindung in Sachsen-Anhalt geringer als in westdeutschen Ländern.

 "Trotz der deutlicheren Zuwächse bleibt das geringere Lohnniveau eine Herausforderung für die Gewinnung von Fachkräften, auf die wir in den kommenden Jahren angewiesen sind", so Behrens. "Sachsen-Anhalt steht dabei in Konkurrenz zu anderen Regionen, in denen zum Teil deutlich höhere Entgelte erzielt werden."