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Vogel-Nachwuchs Erste Jungstörche in Sachsen-Anhalt

Die Störche habe fast alle Nester Sachsen-Anhalts besetzt. Erste Jungstörche sind geschlüpft, doch ihre Zukunft hängt auch vom Wetter ab.

17.05.2018, 07:26

Loburg (dpa) l Die Störche haben in Sachsen-Anhalt mit dem Ausbrüten ihres Nachwuchses begonnen. Erste Jungstörche seien bereits geschlüpft, sagte Storchenexperte Michael Kaatz vom Storchenhof in Loburg. Fast alle in den Vorjahren besetzten Nester würden auch diesmal genutzt. Zwar seien einige alteingesessene Tiere nicht zurückgekommen, dafür hätten Neulinge die leer gebliebenen Nester besiedelt. "Die Nester sind generell gut besetzt und es wird gebrütet", sagte Kaatz.

Der Experte ist in Kontakt mit Storchenbeobachten im ganzen Land. Im Drömling freuten sich die Beobachter über einen sehr guten Besatz der Nester, hier habe es sogar eine leichte Zunahme im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Im Raum Salzwedel und im Jerichower Land sei zumindest das Niveau des Vorjahres erreicht worden. Wegen des langen und kalten Wetters seien viele Störche aber erst Mitte April aus ihren Winterquartieren im Süden zurückgekommen. "Ich rechne mit einem durchschnittlichen Storchenjahr", sagte Kaatz. Die Voraussetzungen seien gut, alles weitere hänge jetzt vom Wetter ab.

So lange die Jungvögel noch klein seien, könne vor allem langanhaltender Dauerregen zu einem Problem werden. Später, wenn die Tiere größer seien und mehr Nahrung benötigten, könnten auch längere Trockenphasen kritisch werden. Die Jungtiere ernähren sich in den ersten Wochen vor allem von Regenwürmern. Bleibt es trocken und der Boden hart, kommen die Eltern nicht an die Würmer heran, um ihren Nachwuchs zu versorgen. Später im Jahr fressen die Störche dann auch beispielsweise Frösche, Heuschrecken und Ringelnattern.

Nach Angaben von Kaatz wurden im vergangenen Jahr 566 Storchenpaare und 978 Jungtiere in Sachsen-Anhalt gezählt. 2016 waren es mit 963 Storchenjungen etwas weniger, 2015 wurden dagegen noch 1241 Junge ausbebrütet. Dieses Niveau lasse sich wohl auch in diesem Jahr nicht erreichen, sagte Kaatz.

Auf dem Storchenhof in Loburg kümmern sich die Experten auch um verwaiste Gelege. Wenn einem Storch etwas zustoße, gebe sein Partner das Nest häufig auf, weil er sich nicht allein um die Eier kümmern könne, sagte Kaatz. In diesem Jahr seien bereits sieben Jungstörche auf dem Storchenhof geschlüpft. In einigen Wochen sollen sie in Nester zu Adoptiv-Eltern gebracht werden. Bis es soweit ist, können Besucher auf dem Storchenhof noch einen Blick auf die Jungen werfen und bei einer Fütterung zusehen.