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Evangelische Kirche Ihre Kirche nicht verstanden

Den Part der eigenen Anpassung hat die Kirche nie so recht aufgearbeitet.

Von Silke Janko 24.11.2017, 00:01

Wenn ein kirchliches Leitungsgremium die Amtszeit seiner Bischöfin bis zu ihrer Pensionierung nicht verlängert, dürfte es sich in dieser Region um einen wohl einmaligen Vorgang handeln. Er wirft Fragen zu ihrer Amtsführung auf.

Wer die letzten Jahre Revue passieren lässt, kommt zu dem Schluss, dass Junkermann die innere Verfasstheit ihrer Landeskirche offenbar nicht verstanden hat. Dabei spielt nicht nur das Agieren im konfessionslosen Umfeld eine Rolle und dass es ihr selten gelungen war, in der Öffentlichkeit breite Aufmerksamkeit zu erlangen. Im Hintergrund wirkten auch Verletzungen aus DDR-Zeiten, in der die Kirche den Spagat zwischen Anpassung und Widerstand suchte.

Den Part der eigenen Anpassung hat die Kirche nie so recht aufgearbeitet. Auch der höchst unglückliche Umgang mit der Personalie des einstigen Magdeburger Dompredigers Giselher Quast, der 1989 die Montags-Demo mit anführte, und den die Kirchenleitung versetzen wollte, war symptomatisch für das Unverständnis.