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Gesetzesänderung Feuerwehrleuten längeren Dienst ermöglichen

Immer weniger Leute sind bei der Feuerwehr. Sachsen-Anhalt will nun dafür sorgen, dass Mitglieder nicht nur bis 65 im Einsatz sein können.

20.08.2016, 23:01

Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalt will Feuerwehrleuten zwei Jahre längeren Dienst ermöglichen. Bisher ist für die erfahrenen Mitglieder in den Freiwilligen Feuerwehren mit 65 Schluss. Das Gesetz hat dieses Alter als Höchstgrenze festgesetzt, unabhängig vom Gesundheitszustand. Das Innenministerium will nun nachbessern und die Grenze um zwei Jahre anheben. Neuerungen im Brandschutzgesetz sollen die Feuerwehren stärken, teilte Ministeriumssprecher Christian Fischer.

Die Änderungen zielen laut Fischer vor allem darauf, dass die Feuerwehren flexibel und einsatzfähig bleiben. Für bestimmte Aufgaben sollen die aktiven Mitglieder sogar noch länger arbeiten dürfen, wenn sie gesund sind. Außerdem sei geplant, Kommunen zu ermöglichen, dass sie aktive Feuerwehrleute bei gleicher Eignung bevorzugt einstellen könnten. So sollen sie Einfluss auf die Einsatzbereitschaft haben, wie Fischer erklärte. Die Regierung will zudem einen Fonds einrichten, um Kräfte nach Verletzungen im Einsatz auch dann zu unterstützen, wenn Versicherungen nicht zahlen.

Der Gesetzentwurf soll noch im Herbst in den Landtag eingebracht werden und könnte danach 2017 in Kraft treten. Bei der Erarbeitung des Entwurfs waren auch Vertreter der Feuerwehren beteiligt. Der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes, Kai-Uwe Lohse, sprach von den "tiefgreifendsten positiven Änderungen der letzten 10 bis 15 Jahre". Besonders die Erhöhung der Altersgrenze sei lobenswert. Sie zolle der Tatsache Rechnung, dass viele Mitglieder länger einsatzfähig seien.

Einen Anstieg der seit Jahren rückläufigen Mitgliedszahlen verspricht sich der Verbandschef vom geänderten Gesetz allerdings nicht. "Das ist nicht Sache des Gesetzes, sondern Sache der Gesellschaft." Jährlich verlören die Feuerwehren etwa 1000 Mitglieder. Aktuell sind laut Verbandsangaben noch 38.000 Kräfte bei den Freiwilligen Wehren aktiv.