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  5. Finanzen in Sachsen-Anhalt: Zinsen steigen - Land muss mehr Geld für seine Schulden ausgeben

Finanzen Steigende Ausgaben für Zinsen: Sachsen-Anhalts Schulden werden wieder teurer

Wer Schulden nicht abbaut, muss viel Geld für Zinsen einplanen. Für das Land Sachsen-Anhalt wird das wieder teurer.

Von dpa Aktualisiert: 23.10.2023, 09:09
Sachsen-Anhalt hat hohe Schulden. Die Zinsen dafür steigen, das Land muss dadurch noch mehr Geld ausgeben.
Sachsen-Anhalt hat hohe Schulden. Die Zinsen dafür steigen, das Land muss dadurch noch mehr Geld ausgeben. Foto: dpa

Magdeburg - Das Land Sachsen-Anhalt rechnet im nächsten Jahr erneut mit steigenden Ausgaben für Zinsen. Im Haushaltsentwurf 2024 sind 358,5 Millionen Euro eingeplant, teilte das Finanzministerium auf Nachfrage mit.

In diesem Jahr sind Gesamtausgaben für Zinsen in Höhe von 353,6 Millionen Euro vorgesehen. Man gehe davon aus, dass dieser Haushaltsansatz 2023 eingehalten werde, hieß es.

Zinsen waren immer weiter gesunken - jetzt werden die Schulden wieder teurer

Damit muss das Land inzwischen wieder deutlich mehr Geld für Zinszahlungen einplanen als zuletzt. 2022 wurden für Zinsen 273,4 Millionen Euro fällig. Zehn Jahre zuvor lagen die Ausgaben in diesem Bereich bei 713,4 Millionen Euro, anschließend waren die Belastungen kontinuierlich gesunken.

Der Landesrechnungshof hatte das Land zuletzt aufgefordert, mehr Geld zur Schuldentilgung einzusetzen. Steigende Zinsen schmälerten die Spielräume im Haushalt, so Rechnungshofspräsident Kay Barthel. Tilgungen müssten künftig planmäßig vorgesehen werden, es dürfe sie nicht nur bei guter Konjunktur geben.

Sachsen-Anhalt hat mehr als 22 Milliarden Euro Schulden

Der Schuldenberg des Landes liegt bei mehr als 22 Milliarden Euro. Steigende Zinsen führen deshalb zu einer erheblichen Belastung. Seit 1990 hat das Land nach Angaben des Rechnungshofs insgesamt mehr als 18,3 Milliarden Euro für Zinsen ausgegeben, ohne den Schuldenberg zu verringern.