Geringere Kirchensteuereinnahmen: Griff in die Reserve

Erfurt/Magdeburg (dpa) - Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) erwartet für dieses und das kommende Jahr einen coronabedingten Rückgang der Kirchensteuereinnahmen um bis zu zehn Prozent. Um das Minus für 2020 auszugleichen und coronabedingte Mehrausgaben tragen zu können, sollen bis zu 14,85 Millionen Euro aus der für Krisensituationen gebildeten Ausgleichsrücklage entnommen werden, wie die EKM am Donnerstag mitteilte.
Für 2021 solle nicht auf die Reserve zurückgegriffen werden, hieß es nach den Beratungen der Landessynode. Vielmehr würden vorläufige Sperrvermerke an den Haushaltsstellen angebracht, bei denen wegen der ursprünglich bei der Haushaltsaufstellung erwarteten guten Einnahmesituation zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt worden waren.
Die EKM hat rund 677 000 Mitglieder überwiegend in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Für 2020/21 gilt erstmals ein Doppelhaushalt. Für beide Jahre sieht er 412,7 Millionen Euro zur Finanzierung kirchlicher Aufgaben vor.