Günstige Darlehen und weniger Steuern für Unwetteropfer

Magdeburg (dpa). Die Landesregierung hat gestern ein Darlehensprogramm für Opfer des Unwetters vom 11. September beschlossen. Es sieht Kredite in Höhe von 5000 bis 20000 Euro unter anderem für die Reparatur von Dächern und Fassaden, den Austausch beschädigter Fenster oder die Trockenlegung von Gemäuern vor. Zugang zu den Krediten erhalten auch Betroffene, die nicht über eine üblicherweise erforderliche Bonität von Banken verfügen, sagte Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD). Er rechne mit 200 bis 250 Anträgen. Die Darlehen seien vor allem für jene gedacht, die nicht ausreichend oder gar nicht versichert waren. Der Zinssatz liegt bei 1,5 Prozent, die Laufzeiten bei 10 oder 20 Jahren. Die Investitionsbank des Landes sei mit der Bearbeitung der Anträge betraut worden. Außerdem erließ der Finanzminister einen Katastrophenerlass, der Steuererleichterungen vorsieht. Die Hilfen könnten in jedem Finanzamt erfragt werden. Dazu gehörten auch die Möglichkeit zur Stundung fälliger Steuern, die Aussetzung von Vollstreckungen bis Ende Januar, steuerliche Vergünstigungen für Landwirte bei Ernteausfällen sowie die steuerliche Berücksichtigung von notwendig gewordenen neuen Anschaffungen wie Hausrat als "außergewöhnliche Belastung".