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Halle-Attentat Der erste Tag gehört dem Angeklagten

Am Dienstag beginnt in Magdeburg das Gerichtsverfahren gegen den Attentäter von Halle. Es gibt hohe Sicherheitsvorkehrungen am Landgericht.

Von Martin Weigle 20.07.2020, 17:53

Magdeburg l Der Prozess gegen Stephan B., Attentäter von Halle, beginnt am Dienstag vor dem Magdeburger Landgericht.

Die Sprecher des Oberlandesgerichts Henning Haberland und Wolfgang Ehm haben am Montag einen kurzen Überblick über den Ablauf des Verfahrens gegeben.

So werde der erste Verhandlungstag „der Tag des Angeklagten sein", sagte Ehm. Der Angeklagte Stephan B. werde nach der Anklageverlesung die Gelegenheit bekommen, sich zu den Vorwürfen der Generalbundesanwaltschaft zu äußern. Es ist auch geplant, verschiedene Videos der Tat im Gerichtssaal anzusehen.

Den Vorsitz wird Ursula Mertens, Richterin am Oberlandesgericht haben. Sie vertritt den Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichtes.

Es sind 43 Nebenkläger an dem Verfahren beteiligt. Angesetzt sind 18 Verhandlungstage. Der voraussichtlich letzte Verhandlungstag soll am 14.10.2020 stattfinden. Insgesamt sind 300.000 Euro für das Verfahren bereitgestellt worden.

Zu dem weitreichenden Sicherheitskonzept wollten sich die Gerichtssprecher nicht äußern.

Stephan B. ist wegen zweifachen Mordes sowie 68-fachen Mordversuchs angeklagt. Er hatte am 9. Oktober 2019 versucht, in die Synagoge von Halle einzudringen. Dort wolten rund 50 Menschen den Feiertag Jom Kippur feriern. Der Versuch in die Synagoge einzudringen, schlug fehl, B. erschoss aber eine Passantin und einen Gast eines Döner-Imbiss. Die Taten streamte er live im Internet.