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klassenfahrten Hoffnung auf Fahrten: Jugendherbergen bereiten sich vor

Wegen der Corona-Pandemie sind viele Schulfahrten ausgefallen. Jetzt gibt es Hoffnung auf gemeinsame Reisen - vor allem für die Abschlussklassen. Auch die Jugendherbergen freuen sich.

Von dpa Aktualisiert: 12.06.2021, 09:34
Blick in ein leeres Vierbett Zimmer in der Jugendherberge Magdeburg.
Blick in ein leeres Vierbett Zimmer in der Jugendherberge Magdeburg. Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa

Magdeburg - Leere Mehrbettzimmer, Speise- und Gemeinschaftsräume ohne herumalbernde Schülerinnen und Schüler: In der Corona-Pandemie sind viele Reisen für Klassen ausgefallen, die Jugendherbergen zu geblieben. Die sinkenden Sieben-Tage-Inzidenzen und die Landesregelungen lassen nun aber darauf hoffen, dass zumindest einige in diesem Jahr noch gemeinsam auf Reise gehen können. Die Unterkünfte bereiten sich auf die Öffnung vor.

„Unsere Jugendherbergen sollen geplant alle am 1.7. wieder in den Betrieb gehen“, sagte Simon Bischoff vom Landesverband Sachsen-Anhalt des Deutschen Jugendherbergswerks der Deutschen Presse-Agentur. Man wolle jetzt ein wenig Vorlauf haben, um sich in Ruhe auf die Wiedereröffnung vorbereiten zu können und etwa die Hygienemaßnahmen an die aktuellen Vorgaben anpassen zu können.

Am Donnerstag hatte das Bildungsministerium bekannt gegeben, dass in Sachsen-Anhalt unter bestimmten Umständen auch mehrtägige Schulfahrten wieder erlaubt sind. Vor allem Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen solle damit ein besonderer Abschied von der Klasse ermöglicht werden, heißt es in dem Schreiben an die Schulleiter.

Statt nach München oder Berlin geht es dann aber wohl eher in den Harz oder an die Saale. Denn die Fahrten sollten auf Anraten des Ministeriums möglichst in Sachsen-Anhalt durchgeführt werden - um organisatorische Probleme aufgrund unterschiedlicher Landesregelungen zu vermeiden. Für Abschlussklassen sind, nachdem sämtliche Prüfungen absolviert wurden, grundsätzlich auch Fahrten ins Ausland möglich. Für alle anderen sind Neu-Buchungen von Auslandsfahrten bis zum Ende des Schuljahres 2020/2021 laut Bildungsministerium weiter untersagt.

Für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist Bildung außerhalb der Klassenzimmer in den vergangenen Monaten an vielen Stellen zu kurz gekommen. Dass Klassenfahrten, Schulfahrten und außerunterrichtliche Begegnungen natürlich auch Bildung sind, das werde zurzeit vernachlässigt, sagte Landeschefin Eva Gerth.

„Man ist nirgendwo hingefahren“, sagte Gina Mundkowski vom Landesschülerrat. Auch Studienfahrten hätten nicht stattgefunden. Die ganzen Experimente und Forschungsvorhaben, die man gemacht habe, seien vor Ort in der Schule gewesen. „Das ist natürlich gar nicht zu vergleichen.“

Die Hoffnung steigt also, dass die Schüler bald wieder vermehrt außerhalb des Klassenraums lernen können - vielleicht sogar mit Übernachtungen. Letztlich entscheiden die jeweiligen Schulleitungen darüber, ob eine Reise stattfinden kann oder nicht. Bei den Fahrten müssen außerdem alle gesetzlichen Regelungen, insbesondere die jeweils geltenden Hygienebestimmungen beachtet werden.

Wenn Schulen sich gegen mehrtägige Fahrten entscheiden, empfiehlt Eva Gerth von der GEW wenigstens gemeinsame Ausflüge - sozusagen eintägige Klassenfahrten. Man solle auch versuchen, mit den Kindern die Gemeinschaft auch tatsächlich wieder zu leben, sagte Gerth. Sie hoffe sehr, dass man jetzt nicht nur im Klassenraum sitze und Lernstoff pauke.