Rechnungshof moniert hohe Kosten: Land hat viel Geld verschwendet IBG machte Millionen-Verluste
Magdeburg (dpa/ts) l Die Affäre um die landeseigene Beteiligungsgesellschaft IBG zieht weitere Kreise. Mit der Verwaltung seiner Beteiligungen über eine private Firma hat das Land nach Ansicht des Rechnungshofes viel Geld verschwendet.
Die Managementkosten seien von 2,4 Millionen Euro im Jahr 2006 - bevor die Firma GoodVent von Manager Dinnies Johannes von der Osten engagiert wurde - auf 4,9 Millionen Euro im Jahr 2010 gestiegen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus". Von der Osten war früher Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft des Bundeslandes und steht wegen eines umstrittenen Geschäfts mit Q-Cells-Aktien aus dieser Zeit in der Kritik.
Ein Sprecher des Rechnungshofs bestätigte den Bericht. Eine Sprecherin von der Ostens führte die höheren Verwaltungskosten darauf zurück, dass mehr Unternehmen im Portfolio gewesen seien. "Wir bewerten diese Kostenentwicklung außerordentlich kritisch und halten sie für unangemessen", sagte Rechnungshofpräsident Ralf Seibicke.
Der Sprecher der Kontrollbehörde bestätigte auch den Bericht der Volksstimme aus der vorigen Woche, wonach der Landesrechnungshof schon 2003 einen Insiderverdacht gegen von der Osten gehegt habe.
Nach Volksstimme-Informationen haben sich zudem die Verluste der IBG im Beteiligungsgeschäft in den vergangenen Jahren deutlich erhöht - und zwar von 1,93 Millionen Euro im Jahr 2007 auf 16,472 Millionen Euro in 2010.
Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte gestern, bei der IBG gehe es nicht um die großen Gewinne, sondern darum, jungen Unternehmen zu helfen, die sonst nicht an Kapital kämen. Es sei normal, dass nicht jede Firma funktioniere und Kapital zurückfließt.