IHK: Licht und Schatten in der Wirtschaft im Landessüden
Nach einem Aufschwung geht es laut Experten auch immer wieder bergab. Also alles halb so schlimm?
Halle/Magdeburg (dpa/sa) - Viele Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts blicken einer Umfrage zufolge pessimistisch in die Zukunft. So sei derzeit etwa unklar, welche Auswirkungen der Brexit in Großbritannien und der Handelskonflikt zwischen den USA und China auf die Geschäfte der regionale Wirtschaft haben werden. Grund zur Panik bestehe aber nicht: Nach einem langen, starken Aufschwung komme es auch wieder zu einem Abschwung, allerdings ausgehend von einem hohen Niveau, erklärte der Hauptgeschäftsführer der IHK Halle-Dessau, Thomas Brockmeier, am Mittwoch in Halle.
"Die derzeitige Lage der Firmen ist grundsolide", sagte er. Die Kapazitäten seien nahezu ausgeschöpft. "Die Unternehmen haben aber ein diffuses Unbehagen, was die internationalen Rahmenbedingungen betrifft", sagte Brockmeier bei der Vorlage des Konjunkturberichts der IHK für das zweite Quartal 2019. So sind in Deutschland seinen Angaben nach etwa 750 000 Arbeitsplätze vom Geschäft mit Großbritannien abhängig, etwa 2500 Firmen aus Deutschland vor Ort präsent. "Es landet an irgendeiner Stelle auch bei uns", sagte Brockmeier mit Blick auf die Folgen des Brexit auf Sachsen-Anhalt. Die IHK Magdeburg legt den aktuellen Konjunkturbericht für den Landesnorden nach eigenen Angaben Ende Juli vor.
Im Landessüden lägen derzeit Licht und Schatten dicht beieinander, sagte in Halle der IHK-Konjunkturexperte Danny Bieräugel. Während es in der Industrie mit weniger Umsatz, Gewinn und Aufträgen aus dem In- und Ausland bergab gehe, sei die Lage in der Baubranche angesichts hoher Auftragsbestände und niedriger Zinsen für Bauvorhaben super.
Die IHK Halle-Dessau vertritt nach eigenen Angaben 56 000 Firmen. Rund 600 Unternehmen haben sich an der Konjunkturumfrage - für den Zeitraum April bis Juni und zu ihren Aussichten für die kommenden Monate - beteiligt.