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Immissionsschutzbericht für Sachsen-Anhalt Neue Messungen zeigen: Paracelsusstraße in Halle ist dreckigste Straße im Land

Die neue EU-Richtlinie zur Luftqualität zwingt Sachsen-Anhalt zum Handeln. Vor allem Städte wie Halle und Magdeburg müssen nachbessern.

Von Franziska Peinelt 06.11.2025, 14:01
Ab 2030 gelten in der EU schärfere Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid.
Ab 2030 gelten in der EU schärfere Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid. (Symbolfoto: IMAGO / Steinach)

Magdeburg/Halle (Saale)/DUR. - Ab 2030 gelten in der EU deutlich strengere Vorgaben für saubere Luft. Die neue Richtlinie zur Luftqualität, die Ende 2024 in Kraft getreten ist, sieht eine Halbierung des Grenzwerts für Stickstoff auf 20 Mikrogramm pro Kubikmeter bis 2030 vor.

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Auch die Grenzwerte für Feinstaub werden deutlich verschärft, was Städte wie Halle und Magdeburg fordern dürfte. 

Halle und Magdeburg mit höchsten Stickstoffdioxid-Werten

Eine Sonderauswertung des Landesamts für Umweltschutz (LAU) zeigt: Hätten diese neuen Grenzwerte bereits 2024 gegolten, wären sie an mehreren verkehrsnahen Standorten überschritten worden. Besonders an viel befahrenen Straßen, wie der Paracelsusstraße in Halle, dem City-Tunnel in Magdeburg oder der Friedensstraße in Halberstadt, lagen die Werte über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

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"Ausruhen können wir uns auf dem bisher Erreichten nicht", warnt die LAU-Präsidentin Dr. Sandra Hagel. Die neue EU-Richtlinie gebe deutlich strengere Grenzwerte vor.

Verkehr bleibt Hauptbelastungsquelle bei Luftqualität

Der höchste Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid, wurde in Halle an der Paracelsusstraße mit 24 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen, dicht gefolgt vom Magdeburger City-Tunnel mit 23 Mikrogramm.

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Beide Werte liegen zwar noch unter dem derzeit gültigen EU-Richtwert von 40 Mikrogramm, überschreiten aber die strengeren WHO-Empfehlungen von zehn Mikrogramm.

Die Jahresmittelwerte für Stickstoffdioxid von 2022 bis 2024 in Sachsen-Anhalt.
Die Jahresmittelwerte für Stickstoffdioxid von 2022 bis 2024 in Sachsen-Anhalt.

Auch beim Feinstaub zeigt sich ein ähnliches Bild. Der WHO-Richtwert von 15 Mikrogramm wurde an mehreren Messpunkten überschritten. Insgesamt konnten jedoch 16 von 23 Messstationen diesen sehr strengen, aber nicht rechtsverbindlichen Wert einhalten.

Die Feinstaubpartikel-Werte in Sachsen-Anhalt liegen in einigen Städten über den neuen EU-Grenzwert für 2023.
Die Feinstaubpartikel-Werte in Sachsen-Anhalt liegen in einigen Städten über den neuen EU-Grenzwert für 2023.

Sachsen-Anhalt insgesamt mit positiver Bilanz

Trotz einzelner Überschreitungen der WHO-Empfehlungen fällt die Bilanz für 2024 positiv aus. Alle gesetzlichen EU-Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid wurden eingehalten.

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Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Stickstoff-Werte stabil, die Feinstaubkonzentration stieg nur leicht an. Damit gilt die Luftqualität in Sachsen-Anhalt weiterhin als gut.