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Preisentwicklung In Sachsen-Anhalt steigt die Nachfrage nach Wohneigentum - Magdeburg, Wernigerode und Halle sind gefragt

Die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern boomt nach über einem Jahr Corona weiterhin. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Immobilienverbands IVD. Insbesondere in der Landeshauptstadt Magdeburg, Halle und Wernigerode ist der Wunsch nach Wohneigentum besonders gestiegen.

Aktualisiert: 22.09.2021, 13:24
Wohnen in Wernigerode wird immer teurer. Für eine Eigentumswohnung zahlt man, laut dem Immobilienverband IVD, rund 1500 EUro pro Quadratmeter. Ein Einfamilienhaus kostet ungefähr 300.000 Euro.
Wohnen in Wernigerode wird immer teurer. Für eine Eigentumswohnung zahlt man, laut dem Immobilienverband IVD, rund 1500 EUro pro Quadratmeter. Ein Einfamilienhaus kostet ungefähr 300.000 Euro. Foto: Holger Manigk

Magdeburg/Wernigerode (vs/tt) - Der deutsche Wohnungsmarkt ist derzeit von drei wesentlichen Trends gekennzeichnet. Erstens: Die Mieten für Wohnungen sind in Deutschland das dritte Jahr in Folge langsamer gestiegen als zum jeweiligen Vorjahr. Zweitens: Die Nachfrage nach Wohneigentum steigt. Drittens: In Sachsen-Anhalt sind in Magdeburg, Halle und Wernigerode die Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser und Reihenhäuser vom Wert her am stärksten gestiegen.

Mietentwicklung

Die Wohnungsmieten in Deutschland sind das dritte Jahr in Folge langsamer gestiegen als zum jeweiligen Vorjahr. Die Mietpreisdynamik liegt derzeit sogar unter der Inflationsrate. Das bedeutet für eine Wohnung mit mittlerem Wohnwert zahlen Mieter 2,7 Prozent im Bestand und 3,2 Prozent im Neubau mehr als im Vorjahreszeitraum (2,8 und 3,2 Prozent).

Im bundesweiten Durchschnitt beträgt die Neuvertragsmiete pro Quadratmeter für Bestandswohnungen rund 8,55 Euro und rund 11,30 Euro für Neubauwohnungen. Die Zahlen beruhen auf den zentralen Ergebnissen aus dem IVD-Wohn-Preisspiegel 2021/2022 auf Basis von  Daten aus 400 Städten aus dem ersten Halbjahr 2021.

Was zahlen Mieter in Magdeburg, Halle und Wernigerode?

In Magdeburg und Halle zahlen Mieter für Wohnungen mit mittlerem Wohnwert mit rund 6,70 Euro beziehungsweise 6,50 Euro pro Quadratmeter am meisten in Sachsen-Anhalt. Dennoch liegt der Mietpreis pro Quadratmeter noch unterhalb des bundesweiten Durchschnitts. In Wernigerode bezahlt man aktuell für eine Wohnung rund 5,50 Euro, in Naumburg 5,20 Euro und Wittenberg 5,10 Euro pro Quadratmeter.

Kaufpreisentwicklung

Bundesweit profitieren Eigentümer weiter von Wertzuwächsen ihrer Eigentumswohnung, ihres Einfa-milienhauses oder Reihenhauses. So ist eine Bestandswohnung mit mittlerem Wohnwert derzeit rund neun Prozent mehr wert als im Vorjahr (2020: 7,5 Prozent). Der durchschnittliche Kaufpreis beträgt rund 2.550 Euro je Quadratmeter.

In den Top-7-Städten fiel der Wertzuwachs mit zehn Prozent (2020: 8,8 Prozent) am stärksten aus. Berlin bleibt mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.200 Euro (Bestand, mittlerer Wohnwert) die günstigste der Top-7-Städte. Mit Abstand am teuersten ist weiterhin München mit 6.800 Euro pro Quadratmeter.

Eigentumswohnungen in Magdeburg, Halle, Wernigerode

In Sachsen-Anhalt sind Eigentumswohnungen mit aktuell rund 1600 Euro pro Quadratmeter in Magdeburg, in Wernigerode mit rund 1500 Euro und in Halle mit 1450 Euro am teuersten. Damit liegen die Quadratmeterpreise in den drei Städten allerdings immer noch deutlich unterhalb des bundesweiten Durchschnitts von 2.550 Euro.

Einfamilienhäuser

Bei Einfamilienhäusern hat der durchschnittliche Wertzuwachs bundesweit im Vergleich zum Vorjahr leicht an Tempo verloren, auch in den Top-7-Städten. Der Wertzuwachs im mittleren Wohnwert stieg bundesweit um 7,6 Prozent. 2020 waren es noch 8,5 Prozent.

Im bundesweiten Durchschnitt kostet ein Einfamilienhaus jetzt rund 450.000 Euro. In Sachsen-Anhalt sind Einfamilienhäuser aktuell in Magdeburg mit rund 380.000 Euro, in Wernigerode und Halle mit je rund 300.000 Euro am teuersten. 

Wohneigentum für junge Familien fördern

Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes Deutschland IVD: „In den vergangenen acht Monaten ist die Nachfrage nach Wohneigentum noch einmal deutlich gestiegen. Das zeigt eine aktuelle IVD-Umfrage. Dieser Trend spiegelt sich in den Preisdaten wider. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Wohneigentum auch weiterhin hoch bleibt.

Vielen Menschen ist in der Corona-Krise bewusster geworden, wie wichtig die eigenen vier Wände sind – sei es als Wohnung, Reihenhaus oder Einfamilienhaus. Diesem Wunsch nach Wohneigentum sollte die neue Bundesregie-rung gerecht werden. Sie sollte eine möglichst breite Förderung für junge Familien auf die Beine stel-len. Unter anderem sollte das erfolgreiche Baukindergeld fortgesetzt und erweitert, die Grunder-werbsteuer gesenkt, Freibeträge gewährt sowie KfW-Bürgschaftsprogramme aufgelegt werden.

Zusätzliche Kosten in Wernigerode: Fachwerkhäuser unter Denkmalschutz

Robert Vesely, Vorsitzender des IVD Mitte-Ost: „In den vergangenen Monaten ist die Nachfrage nach Wohneigentum besonders in der Landeshauptstadt Magdeburg, Halle und Wernigerode gestiegen. Das hat sich auf die Kaufpreisentwicklung ausgewirkt."

In Wernigerode seien zudem zahlreicher Genehmigungen notwenig, um die unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäuser zu sanieren, was mit zusätzlichen Kosten für den Eigentümer verbunden ist.

Insgesamt sei die Dynamik auf dem Wohnungsmarkt im Dreieck um Magdeburg und Halle-Leipzig ungebrochen. Die Städte gewinnen aufgrund ihrer guten wirtschaftlichen Entwicklung weiter an Attraktivität und Zuzug, so Veseley.

"Zu dieser positiven Entwicklung zählt, dass bei Halle ein rund 200 Hektar großes Gewerbegebiet entsteht, das für neue Arbeitsplätze sorgen wird, der Gewerbepark Magdeburg-Sülzetal umfasst rund 60 Hektar, zudem soll eine Produktionsstätte direkt an der A2 entstehen, durch welche 1.500 neue Arbeitsplätze entstehen. Dazu pas-send werden die Innenstädte von Magdeburg und Halle weiter modernisiert und bieten attraktiven Wohnraum zu moderaten Preisen“, sagt Robert Vesely, Vorsitzender des IVD Mitte-Ost.