1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Inflation in Sachsen-Anhalt: Verbraucherpreise steigen für Lebensmittel und Energie

Inflation Verbraucherpreise explodieren: Was in Sachsen-Anhalt alles teurer geworden ist

Die Verbraucherpreise sind erneut deutlich gestiegen. Insbesondere die Dinge des täglichen Bedarfs haben einen deutlichen Preissprung gemacht. Ist Besserung in Sicht?

30.08.2022, 15:15
Im August lag die Inflation in Sachsen-Anhalt bei 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Im August lag die Inflation in Sachsen-Anhalt bei 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Foto: IMAGO/Fotostand

Halle (Saale)/dpa - Die Verbraucherpreise in Sachsen-Anhalt sind weiter gestiegen. Im August lag die Inflation bei 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte.

Nach Angaben der Behörde ist das ein Spitzenwert. Der bisherige Rekordwert vom Mai wurde um 0,2 Punkte übertroffen.

Preise für Lebensmittel und Energie in Sachsen-Anhalt gestiegen

Preistreiber waren Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit einem Anstieg von knapp 18 Prozent. Auch die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Strom sowie Gas und andere Brennstoffe stiegen um fast 13 Prozent. Insbesondere die gestiegenen Energiekosten machten sich hier bemerkbar.

So wurde Heizöl im Jahresschnitt um knapp 90 Prozent teurer. Beim Gas stieg der Preis um rund 83 Prozent. Aber auch Strom mit etwa 14 Prozent als auch die Wasserversorgung mit 11 Prozent verteuerten sich im Vergleich zum August 2021 überdurchschnittlich.

9-Euro-Ticket sorgt für Entlastung im ÖPNV

Die Kosten für Verkehr sanken indes im Vergleich zum Vormonat. Das liegt nach Ansicht der Experten an gesunkenen Kraftstoffpreisen und niedrigeren ÖPNV-Kosten durch das 9-Euro-Ticket. Das Ticket läuft Ende August aus. Im September dürften die höheren Kosten für den ÖPNV die Inflation weiter antreiben, vermuten Ökonomen.

Bundesweit stiegen die Verbraucherpreise um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zuvor war die jährliche Teuerungsrate zwei Monate in Folge gesunken. Im Juli lag sie bei 7,5 Prozent.

Bundesbank rechnet mit weiter steigender Inflation

Das Thema Inflation werde auch 2023 nicht verschwinden, sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel jüngst der „Rheinischen Post“. Lieferengpässe und geopolitische Spannungen dürften fortwirken. Im Juni hatte die Bundesbank für 2023 eine Teuerungsrate von 4,5 Prozent vorhergesagt.

„Inzwischen hat Russland seine Gaslieferungen drastisch reduziert, und die Preise für Erdgas und Elektrizität sind stärker gestiegen als erwartet. Die Wahrscheinlichkeit wächst, dass die Inflation höher ausfällt als bislang prognostiziert und wir im nächsten Jahr im Schnitt eine 6 vor dem Komma haben“, sagte Nagel in dem Interview.