Innenministerkonferenz: Protest in Halle gegen Asylpolitik
Halle/Quedlinburg (dpa/sa) - Bis zu 600 Menschen haben in Halle nach Angaben der Organisatoren gegen die Asylpolitik der Bundesregierung protestiert. Anlass war die Konferenz der Innenminister von Bund und Ländern, die in Quedlinburg (Landkreis Harz) am Mittwoch zusammengekommen ist. Wie ein Sprecher des Flüchtlingsrates in Sachsen-Anhalt sagte, richtet sich der Protest gegen geplante sogenannten Anker-Zentren in Deutschland.
Während des Asylverfahrens sollen Geflüchtete dort "kaserniert" werden, hieß es in dem Aufruf zum Protest unter dem Motto "Anker lichten! Bleiberecht, volle Kraft voraus!". Statt Geflüchtete in Deutschland zu integrieren, bestehe mit den geplanten Zentren die Gefahr einer Isolation. In den von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geplanten Ankerzentren sollen Schutzsuchende das gesamte Asylverfahren über bleiben.
Nach Angaben der Polizei in Halle nahmen rund 350 Menschen an der Demonstration vom Steintorplatz zum Markt teil. Sie sei bis kurz vor Ende ohne Störungen geblieben.
Bei dem dreitägigen Treffen in Quedlinburg besprechen die Ressortchefs aktuelle Fragen und die künftige Zusammenarbeit bei Migration, Innerer Sicherheit und Polizei. Am Donnerstag und Freitag wird auch Seehofer zu den Gesprächen erwartet.
Jugendkonferenz des Flüchtlingsrates Sachsen-Anhalt zur Innenministerkonferenz in Quedlinburg